Paul Rohrbach, Kulturfortschritte in China.
EERE> HD | ui um. ou en EEE — — um © iPRATSEERBSGGHHEREEND> = ni nn - ip ng uam HERE mn gen m Er —n 7 — gen. eg Te my>> um cp (pump. „iii (ipsEigSee, in TE Gr -
m Zn. unse - ei GE ner U 2 — m eiiBinnme <Emmn GEHE — ill ne ——
__ nn wm „mmutilinen ———— (ih :uüiiinner GE GEEREEEESNEGEIETEEECEEERETEE © men. . ER uuipuäniiin. r Ta — EEE TEE > - . — —_—7 <uni un dinme-üjje e | ER inne > un ——
98
a — — ||.
—
— —— ui ET NEE ——
ersten Jahrzehnts des laufenden Jahrhunderts ım Durchschnitt stark überwogen hat, trug sicher
viel dazu bei, und noch schlimmer waren die Folgen des furchtbaren Taıpıngaufstands, 1851—1866,
den man nicht mit Unrecht den dreissigjährigen Krieg Chinas genannt hat. Dazu kommen schliess-
lich noch die unproduktiven Ausgaben für die in Europa gekauften Waffen, Kriegsschiffe und der-
gleichen, die China vielfach weıt überzahlen musste, ohne einen rechten Vorteil davon zu haben.
Geriet so die alte chinesische Kultur durch die im Laufe der Mingzeit beginnende geistige
Erstarrung und durch den materiellen Niedergang des Landes im 19. Jahrhundert stark in Verfall,
so konnte auf der anderen Seite zunächst kaum die Rede davon sein, dass die Berührung mit den
westlichen Völkern China einen wirklichen Zuwachs an europäischen Kulturwerten brachte. Die
technischen Gegenstände, einschliesslich Eisenbahnen, Telegraphen, Bergwerke und dergleichen,
die Textilwaren, Waffen und was sonst an europäischen, amerikanischen und japanischen
Industrieerzeugnissen importiert wurde, bedeuteten keinen Kulturfortschritt, da durch die Einfuhr
zum Teil, wie bei den Geweben, die bessere einheimische Arbeit durch grössere Billigkeit verdrängt
wurde, und ferner nur eine sehr mangelhafte innere Aneignung der Dinge stattfand. Was impor-
tiert wurde, zusammt den ın den chinesischen Staatsdienst eintretenden Europäern, wie Zoll-
beamte, Eisenbahningenieure, Hochschuldozenten usw., blieb in den allermeisten Fällen ausserhalb
einer organischen Verbindung mit dem chinesischen Geistesleben.
Eine Anderung dieses Zustandes begann erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts sich
anzubahnen. Einzelne, den führenden Kreisen angehörige chinesische Persönlichkeiten eigneten
sich doch soviel von der westlichen Bildung an, um eine Vorstellung davon zu bekommen, dass es
unmöglich seı, China anders als durch wirkliche Einführung der abendländischen Wissenschaft
und eines methodischen Unterrichts ın allen ihren Disziplinen widerstandsfähig gegen die von
aussen herandringenden fremden Einflüsse zu machen. Das war der Weg, den Japan gegangen war,
aber noch wollte dıe Mehrzahl der hohen Beamten und das Volk von einer solchen Anerkennung
des fremden Wesens nıchts wissen. Die erste stärkere Erschütterung des kulturellen Konservatis-
mus ın China erfolgte durch die Niederlage im Kriege gegen Japan, 1894/95. Nach dieser bildete
sich eine Reformpartei, aus jüngeren, europäisch oder amerikanisch geschulten Männern bestehend.
Sie nannte sich als Vereinigung ‚„Tschiang Hsü Hui”; ihr geistiger Führer war Kang Yu wei, ein
Mitglied der Reichsakademie, dem es durch seine Denkschriften und seine Persönlichkeit vorüber-
gehend gelang, auf den jungen Kaiser Einfluss zu gewinnen. Kang Yu wei verfocht mit Energie
den Gedanken, die ganze abendländische Wissenschaft nach China zu importieren, was einen radi-
kalen Bruch mit der Grundlage der altchinesischen Kultur, dem Unterrichts- und Prüfungssystem
an der Hand der Klassiker seit Konfuzius, bedingen musste. Fürs erste kam es jedoch noch nicht
dazu. Erst der Sieg Japans ım Kriege mit Russland, 1904/05, führte den Umschwung herbei.
Er lieferte den Chinesen den Beweis, dass es zur Überwindung der politischen, gegen das Selbst-
bestimmungsrecht Chinas gerichteten Bestrebungen der Fremden sich doch nicht vermeiden lassen
würde, nach japanıschem Muster die vollständige Grundlage des fremden Kultursystems, d. h.
den Betrieb der Wıssenschaften nach Art der Westvölker, herüber-
zunehmen. Am 2. September 1905 erfolgte das berühmte Edikt, das die Beseitigung des seit zwei
Jahrtausenden bestehenden Prüfungssystems anordnete. Mit Recht nennt Professor Franke vom
Hamburgischen Kolonialinstitut, der beste Kenner des chinesischen Geisteslebens in Deutschland,
dieses Edikt den bei weitem wichtigsten Akt der gesamten chinesischen Reformtätigkeit. ‚Diese
Massregel‘‘, schreibt er ‚ist nicht etwa eine blosse Umformung des Unterrichtswesens, sondern
ihre Bedeutung reicht viel weiter. Bisher war die orthodox-konfuzianische Bildung der alleinige
Massstab gewesen, mit dem der Staat die geistigen Fähigkeiten, ja den ganzen intellektuellen und
sittlichen Wert seiner Bürger mass. Gerade diese Bildung und ihre Organisation in dem Prüfungs-
system waren, gegen die Absichten ihrer Begründer, das Mittel geworden, wodurch das chinesische
Geistesleben seine starre Schablone erhielt.“ Das Edikt vom 2. September spricht es ausdrücklich
aus, dass das alte Prüfungssystem nicht nur der Unterrichtsreform im Wege stehe, sondern die
Entwicklung der allgemeinen Fähigkeiten verhindere! Auf der
anderen Seite sollen allerdings die einheimische Geschichte, Literatur und Philosophie unverkürzt
erhalten bleiben und weiter gelehrt werden, aber dieser Vorbehalt beeinflusst nicht die Tatsache,
25%