Franken vom 13. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts. 91
schlusse wurde das Kloster so, wie es heut noch steht, neu
aufgebaut.
Auch die Reichsstädte Memmingen und Kaufbeuern
hatten im dreißigjährigen Kriege viel zu leiden.
C. Franken vom 13. bis in die Mitte des
17. Juhrhunderts.
1) Franken im Allgemeinen.
Zu Anfang dieser Periode waren in Franken nicht bloß
die Bischöfe von Würzburg und Bamberg, sondern insbe-
sondere die bayerischen Grafen von Andechs zu bedeutendem
Länderbesitz gekommen. Diese Grafen von Andechs nannten
sich, vermuthlich in Anwartschaft künftigen Besitzes, Herzoge
von Dalmatien und später auch von Meranien. Sie
hatten nach und nach einen sehr großen Theil des jetzigen Ober-
frankens im Besitze; nur der westliche Strich dieses Kreises
gehörte nicht ihnen. Sie waren die Stifter der reichen Abtei
Langheim.
Den größten nördlichen Theil des jetzigen Unterfrankens
bis hinah an den Main besaßen die verschiedenen Zweige der
Henneberge und die Hohenlohe. Die Burggrafen
von Nürnberg, aus dem Gräflich Hohenzollerischen
Geschlechte abstammend, hatten sich auch schon einen be-
deutenden Hausbesitz in Frankonien erworben.
Da Konrad, der letzte Herzog von Ostfranken, im Jahre
1197 gestorben war, wurde das Herzogthum in eine kaiserliche
Landvogtei verwandelt, die meist aus den kleinen fränkischen
Städten und ihren Gebieten bestand, in Rothenburg ihren
Sitz hatte und bis zum Erlöschen des Hohenstaufischen Kaiser-
geschlechtes (1268) diesem Hause verblieb. Diese Städte wur-
den später reichsfrei.
Auch das mächtige Meranische Geschlecht starb im Jahre
1248 aus, und ein großer Theil ihrer Güter") fiel dem Bis-
*) Giech, Weismain, Kronach, Kupferberg, Nordhalben rc.