Full text: Geschichte Bayerns.

Markgraf Friedrich IV. und seine Söhne. 95 
b) Markgraf Friedrich IW. und seine Söhne. 
Markgraf Albrecht Achilles starb im Jahre 1486. 
Sein Sohn Friedrich W. erhielt die Regierung über Ans- 
bach, sein Sohn Sigmund das Fürstenthum Bayreuth. Beide 
Brüder lebten mit einander in glücklicher Eintracht, herrschten 
nach des Vaters Willen gemeinschaftlich und galten sehr viel 
beim Kaiser. Sigismund starb aber schon 9 Jahre darauf, 
und Friedrich übernahm dann auch die Regierung über Bay- 
reuth und waltete in beiden Fürstenthümern mit Umsicht, ver- 
mehrte seine Güter und befestigte seine Macht. 
Als er älter wurde, verlangten seine Söhne Kasimir, 
Georg und Johann nach eigener Herrschaft und führten ihr 
unnatürliches Vorhaben auch aus. Kasimir und Johann 
nahmen ihren Vater 1515 gefangen, erklärten ihn für blödsin- 
nig, sperrten den Markgrafen, ihren Vater in einen Thurm 
auf der Plassenburg und übernahmen selbst die Regierung. 
Kasimir trachtete nun, die Herrschaft allein zu behaupten, 
was ihm auch gelang. Sein Bruder Georg erhielt zwar das 
Fürstenthum Ansbach; aber er waltete in Ungarn als Vormund 
des minderjährigen Königs, und Kasimir arbeitete heimlich 
aus allen Kräften dahiu, daß Georg nicht ins Land kam. 
Alle Bemühungen, den Markgrafen Friedrich wieder frei zu 
machen, scheiterten an dem verhärteten Herzen seines Sohnes 
Kasimir. 
Bei dem im Jahre 1525 ausgebrochenen Bauernkriege 
ließen sich auch die Bauern dieser beiden Fürstenthümer zur 
Empörung gegen ihre Obrigkeit verleiten; wurden aber durch 
Gewalt und scharfe Strafen bald zur Ordnung gebracht. 
In diesem Jahre 1525 starb Johann zu Valencia und 
Kasimir zwei Jahre später als kaiserlicher Feldherr in Ofen, 
und der unglückliche Vater überlebte seine beiden unnatürlichen 
Söhne, die ihn zu beerben dachten. So gerecht vergilt der 
Herr oft schon auf dieser Erde die Frevelthaten! 
Als Kasimir im Jahre 1527 gestorben war, eilte sein 
Bruder Georg nach Ansbach, um die Regierung über jenes 
Fürstenthum zu übernehmen, und da Kasimirs hinterlassener
	        
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