Full text: Geschichte Bayerns.

98 Vom Markgrafen Georg Friedrich bis zu Ende des 30jähr. Krieges. 
Er suchte die während der vielen Kriegsjahre tiefgesunkene 
Sittlichkeit wieder emporzuheben und sorgte deßhalb für Kir— 
chen und Schulen, setzte den Pfarreien Superintendenten vor, 
ordnete Visitationen in den Kirchen und Schulen an, errichtete 
zu Bayreuth ein besonderes Consistorium und Ehegericht und 
bestimmte, daß ebendaselbst alljährlich Synoden gehalten werden 
sollen. Er regierte über beide Fürstenthümer sehr wohlthätig 
und starb 1603 kinderlos. Nun trat die kurbranden- 
burgische Linie der Hohenzollern in das Erbe ein. Chri- 
stian übernahm das Fürstenthum Bayreuth, Joachim 
Ernst das Fürstenthum Ansbach. 
Markgraf Christian verlegte den Sitz der Regierung 
von Culmbach für immer nach Bayrenuth, erweiterte das 
von Georg Friedrich vollendete Schloß, legte großen Eifer 
für die evangelische Lehre an den Tag, überlebte die Schrecken 
des dreißigjährigen Religionskrieges, in welchem auch das Bay- 
reuther Fürstenthum verwüstet wurde, und sorgte treulich für 
die Wiederherstellung der Kirchen und Schulen, welche durch 
Krieg, Hunger und Mangel an Menschen bisher verddet stan- 
den. Er starb 1655. 
Joachim Ernst trat das Fürstenthum Ansbach im 
Jahre 1607 an. Im Jahre 1608 schloßen die Protestanten 
einen Bund zu ihrer gegenseitigen Vertheidigung, den sie Union 
nannten. Den Markgrafen Joachim Ernst wählten sie zu 
ihrem General. Nach der Schlacht bei Prag söhnte er sich mit 
dem Kaiser wieder aus und die Union löste sich einige Jahre 
später wieder auf. Er starb 1625. 
Ihm folgte sein Sohn. Albrecht, der bis zum Jahre 
1639 unter der Vormundschaft seines Oheims Christian zu 
Bayreuth stand. Sein Land mußte aber, wie Bayreuth, alle 
Drangsale des dreißigjährigen Kriegs durchmachen; er that, 
was er nur konnte für dessen Wiedererhebung.
	        
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