Full text: Geschichte Bayerns.

Das Fürstbisthum Bamberg. Lucas Cranach. 109 
drich II. in schriftlichen Ausfertigungen zuerst Fürst genannt. 
Unter den Bischöfen Bambergs waren auch gelehrte Männer, 
und viele derselben beförderten durch zweckmäßige Anstalten das 
Aufblühen und die Verbreitung der Wissenschaften, Künste und 
allgemeiner Volksbildnng. — Bischof Ernst von Mengersdorf 
gründete im Jahre 1583 eine Bildungsanstalt für Weltpriester 
und im Jahre 1589 eine öffentliche Studienanstalt unter dem 
Namen Gymnasium. — Vom Bischofe Melchior Otto Veoit 
von Salzburg erhielt Bamberg eine Universität, welche im Jahre 
1648 feierlich eröffnet wurde. 
Das Fürstbisthum litt im Jahre 1430 durch feindliche 
Einfälle der Hussiten schreckliche Verwüstungen; der damalige 
Bischof suchte durch große Sparsamkeit die blutenden Wunden 
zu heilen, vermochte aber nicht, die Bürger Bambergs von der 
Befestigung ihrer Stadt abzuhalten. 
Wiederholt großen Verwüstungen wurde das Land im 
Jahre 1525 durch den Bauernkrieg preisgegeben; der damalige 
Fürstbischof wurde selbst auf seinem Schlosse durch die auf- 
rührerischen Bauern, mit denen die Bürger Bambergs gemein- 
schaftliche Sache machten, in Lebensgefahr gesetzt und mußte sich 
auf die Altenburg flüchten. 27 Jahre später fiel auch der un- 
ruhige und eroberungssüchtige Markgraf Albrecht, genannt 
Alcibiades, von Bayreuth= in das Hochstift ein und richtete 
große Verheerung an. Größeres Unglück begegnete diesem 
Lande während des dreißigjährigen Krieges durch die Schweden 
in den Jahren 1632 bis 1642. 
Bamberg fehlte es in jener Zeit nicht an gelehrten Män- 
nern, auf die es stolz sein kann.) 
) Lucas Cranach. 
Noch müssen wir des berühmten Malers Lucas Cranach 
gedenken, der in Cronach im Bambergischen 1472 geboren wurde; 
*) Als Philolog zeichnete sich aus: Joachim Camerarius (st. 1584), 
als Mathematiker: Christoph Clavins (st. 1612), als Theolog: 
Friedrich Förner (st. 1630) rc.
	        
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