114 Julius Echter, Bischof v. Würzb. u. Herzog in Franken. Aschaffenburg.
überragte das neue Spital in Würzburg, welches jetzt noch
blühend und dankbar nach seinem Namen das Juliusho—
spital heißt. 1576 legte er den Grundstein zu diesem großen
Gebäude in der Absicht, sowohl für Kranke, als für alte,
hülflose Leute eine wohlthätige Anstalt mit ganz unentgeldlicher
Verpflegung herzustellen. In die weiten Räume des Gebäudes
kamen nicht bloß für die Armen und Kranken genug Zimmer,
sondern auch für die Kranken- und Armenpfleger, für Aerzte
und Geistliche. Es wurde zu einer vollkommenen Haushaltung
Alles von Grund aus hergestellt, „damit die armen, elenden
Menschen, welche zuvor Tage harten mühseligen Lebens, Kum—
mers und Trübsal überstanden, neben ihrer geziemenden Unter-
haltung und Pflege auch bequeme Gemächer hätten, und desto
mehr Freude und Ergötzlichkeit empfänden, und dadurch um
so mehr bewegt würden, Gott zu danken und für den Stifter
zu. bitten.“
Er war es vorzüglich, der die Gründung des katholischen
Fürstenbundes — der Liga — betrieb, um mit Gewalt endlich
die Reformation zu unterdrücken, und starb 1617.
König Ludwig 1. von Bayern ehrte sein Andenken da-
durch, daß er ihm 1847 zu Würzburg ein Monument errich-
ten ließ.
Unter der Regierung des Fürstbischofs Julius, nämlich
im J. 1604, wurde zu Carlstadt, 21 Meilen nordwestwärts
von Würzburg, der berühmte-Arzt und Chemiker Joh. Rud.
Glauber geboren. Er lebte in verschiedenen deutschen Städten,
auch in Kitzingen am Main, erfand das nach ihm benannte
Glaubersalz (schwefelsaures Natron), als er Kochsalz und
Schwefelsäure behandelte, und gab auch ein Verfahren zur
Bereitung des Salpeters im Großen an.
Aschaffenburg.
Aschaffenburg war ehemals ein Bestandtheil des Kur-
fürstenthums Mainz, bildete ein besonderes Vicedomat und
wurde durch den Erwerb mancher in jener Gegend liegender