Full text: Geschichte Bayerns.

118 /Kurfürst Max Emanuel, 
b) Kurfürst Max Emannel. 
Dem friedliebenden Kurfürsten Ferdinand Maria 
folgte im Jahre 1679 sein Sohn Max Emanuel in der 
Regierung über Bayern. Er wax mit Leib und Seele Soldat 
und Feldherr, übrigens sehr menschenfreundlich und leutselig. 
Um die Gunst und Freundschaft des jungen Fürsten bewarben. 
sich gleich Anfangs seiner Regierung der deutsche Kaiser Leo- 
pold von Oesterreich und der französische König Ludwig XV.; 
jeder derselben suchte in ihm eine wichtige Stütze gegen. den 
andern. Max Emannel entschied sich für Oesterreich, ge- 
lobte dem Kaiser Treue und Beistand und fand auch bald Ge- 
legenheit, die gelobte Freundschaft zu bewähren. Seine Tapfer- 
keit in den Kriegen für Oesterreich gegen die Türken ist bekannt 
und lebt im Gedächtnisse des bayerischen Volkes fort. 
Es kamen nämlich die Türken, von den Franzosen aufge- 
regt, an der Donau heraufgezogen und belagerten Wien. Dies 
war im Jahre 1683. Die Deutschen unterhandelten nun lang- 
sam wegen Ausrüstung einer Reichsarmee; das Heer der Türken 
wurde aber von Tag zu Tag größer, und der Sturz von Wien 
schien nicht mehr ferne. 
Kurfürst Max. Emanuel brach die langsamen Unter- 
handlungen ab und bot seine Truppen insgesammt dem Kaiser 
zu Hülfe an. Mit Freuden nahm der Kaiser dieses Anerbieten 
an. Bayerns Heer kam herangerückt; mit ihm vereinigten sich 
auch die Schaaren des Königs von Polen und Kurfürsten von 
Sachsen. Am 12. Sept. 1683 wurde der Angriff auf das be- 
festigte Lager der Barbaren unternommen. Der Kampf war 
höchst mörderisch, der Sieg vollständig. Die Türken wurden 
gänzlich in die Flucht geschlagen. Vor allen Andern zeichnete 
sich der Kurfürst von Bayern und der Polenkönig in diesem 
Kampfe aus. 
Max Emanuel setzte eifrig den türkischen Krieg in 
Ungarn fort und kämpfte selbst männlich an der Spitze seiner 
Schaaren. Am 12. August 1688 eroberte er heldenmüthig an 
der Spitze der Seinen die Festung Belgrad. Die Türken 
wehrten sich bei der Erstürmung derselben verzweifelt. Ein
	        
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