Full text: Geschichte Bayerns.

158 Maximilian Joseph I., als König von Bayern. 
Rheinbund und stellten sich unter den Schutz des Kaisers 
Napoleon, welcher daher auch den Titel: Protector oder 
Beschützer des rheinischen Bundes führte. 
Noch im Jahre 1806 begann der französisch-preußische 
Krieg. Das bayerische Heer focht mit gegen Preußen und Ruß- 
land. In der unglücklichen Schlacht bei Jena in Sachsen- 
Weimar am 14. October desselben Jahres wurde das preußische 
Heer fast gänzlich aufgerieben; die Preußen wurden bis nach 
Polen zurückgetrieben, und ihr König mußte in dem im Juli. 
1807 zu Tilsit zu Stande gekommenen Frieden fast die Hälfte 
seines Reiches abtreten. 
Schon im Jahre 1809 entzündete sich zwischen Oester- 
reich und Frankreich ein neuer Krieg, in welchem sich die mit 
den Franzosen vereinigten Bayern wieder auszeichneten. Am 
20. April waren sie Sieger in der Schlacht bei Abensberg, 
am 22. April bei Eckmühl. 
Fliegenden Schrittes eilten nun die Franzosen auf Oester- 
reich und Wien in drei großen Heerhaufen zu. Schon am 7. 
Mai traf ihr Vortrab in der Kaiserstadt ein, und mehrere 
Tage später hielt Napoleon seinen Einzug. 
In dem hierauf in Schönbrunn bei Wien am 20. October 
1809 abgeschlossenen Frieden mußte Oesterreich das Herzog- 
thum Salzburg und Berchtesgaden, das Inn= und Hausruck- 
viertel an Bayern abtreten; etwas später kam zu Bayern noch 
Bayreuth, das seit 1806 unter französischer Herrschaft ge- 
standen, und Regensburg. 
Zur Zeit dieses Krieges hatten aber die Bayern harte 
Kämpfe in Tyrol zu bestehen. Die Tyroler erregten nämlich 
eine Empörung gegen die Bayern, weßhalb die Herbeiziehung 
eines bedeutenden Heeres nothwendig wurde. Anfangs fanden 
die bayerischen Truppen keinen Widerstand und zogen ruhig 
weiter; allein bald war ganz Tyrol in Bewegung. Alle er- 
griffen begeistert die Waffen. Kamen die Bayern in einen 
engen Paß, so ließen die Tyroler von ihren himmelhohen 
Bergen Baumstämme und ungeheuere Felsenmassen los, die mit
	        
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