160 Maximilian Joseph I. als König von Bayern.
reich und Preußen, von denen jedes bisher theilnahmlos den
Unfällen des andern zugesehen hatte, verbündeten sich mit Ruß-
land zum gemeinsamen Kampfe gegen Napoleon. Am 8.
October 1813 schloß sich auch Bayerns König Max Joseph
diesem Bündnisse an.
Napoleon zog nun seine ganze Heeresmacht bei Leipzig
zusammen und es kam hierauf zu der ewig denkwürdigen Völ-
kerschlacht bei Leipzig den 16. bis 19. October, in welcher
die Franzosen so völlig geschlagen wurden, daß sie eiligst gegen
den Rhein zogen. In der Schlacht bei Hanau am 30. Oc-
tober, der letzten Schlacht Napoleons auf deutschem Boden,
besiegelten die tapfern Bayern das von ihrem Könige geschlos-
sene Bündniß ehrenvoll mit ihrem Blute und gaben unter An-
führung ihres Feldmarschalls Wrede, (siehe eine kurze Bio-
graphie über ihn weiter unten) auch später in Frankreich schöne
Beweise großer Tapferkeit.
Nachdem Napoleon verbannt war, wurde in Wien ein
Congreß anberaumt, durch welchen die europäischen Verhältnisse
neu gestaltet wurden. Vermöge Uebereinkunft vom 14. April
1816 trat König Maximilian Joseph von Bayern das
Inn= und Hausrückviertel mit dem Herzogthum Salzburg an
Oesterreich ab, erhielt aber dagegen schon etwas früher Würz-
burg und Aschaffenburg und jetzt die sogenannte Rhein-
pfalz, wie es dieselbe noch besitzt. Die Ländertheile, in deren
unverändertem Besitz Bayern seit dieser Zeit ist, sind außer
Ober= und Niederbayern und Oberpfalz die Rheinpfalz, die
drei fränkischen Kreise (Oberfranken, Mittelfranken und Unter-
franken mit Aschaffenburg) und Schwaben.
2) Maximilian Josephs inneres Walten.
Maximilians Regierung muß mit Recht höchst segens-
reich genannt werden. Vor Allem widmete er dem vernach-
lässigten Bildungs= und Erziehungswesen sehr große Aufmerk-
samkeit. Er gab der Akademie der Wissenschaften in München
eine neue Organisation und einen weiteren Wirkungskreis,
gründete die Akademie der bildenden Künste, der Malerei, Bild-