Full text: Geschichte Bayerns.

Königs Maximilian J. 25jähr. Regierungs-Jubiläum und Tod. 165 
stiegen empor in allen Kirchen, in allen Hütten. Auch der 
Armen wurde an diesem festlichen Tage reichlich gedacht; denn 
es sollten auch sie in fröhlicher Gemeinschaft den Tag mitfeiern. 
Wenige Tage nach dieser festlichen Feier sprach er dem 
Volke seinen Dank öffentlich aus: „Wir haben mit Rührung 
die vielfältigen Beweise aufgenommen, durch welche Unsere ge— 
treuen Unterthanen aller Kreise und aller Stände am 16. 
Februar ihre liebevolle Anhänglichkeit an Uns sowohl schrift- 
lich, als durch öffentliche Veranstaltungen aller Art abermals 
an den Tag zu legen wetteiferten. Erfreulich und erhebend ist 
dieses von Bayerns Bewohnern in schöner Eintracht gefeierte 
große Familienfest. Kein Band kann inniger, als diese treue 
Liebe Uns mit Unserm Volke und dieses unter sich vereinigen, 
kein Lohn für die treue Regentensorge, deren Wir Uns bewußt 
sind, beneidenswerther sein. Wenn wir mit Gottes Hülfe den 
Staat durch 25 Jahre einer thaten= und gefahrvollen Zeit 
glücklich hindurch geleitet haben, so war es die unerschütterliche 
Gesinnung unseres Volkes, auf welche Wir dabei vertraut 
haben, und durch die Wir mit gleichem Vertrauen unterstützt 
worden sind. Wir bitten den Allmächtigen, daß er Unsere 
Bemühungen zum Wohle dieses Volkes, dessen Liebe Unser 
Glück und Unser Stolz ist, fortan segnen, und, was Er an 
Jahren Uns noch beschieden haben mag, mit solchen Ereignissen 
erfüllen möge, durch die Wir in dessen dankbarem Andenken 
fortzuleben hoffen können.“ 
Maximilian Joseph hatte das 69. Lebensjahr voll- 
endet. Es war der 12. October 1825, als die Bayern das 
Namensfest ihres Königs feierten. Der königliche Greis er- 
schien am Abende dieses Tages noch bei einem Balle, der ihm 
zu Ehren veranstaltet war. Er war hier ernster, als gewöhn- 
lich, entfernte sich bald und still und kehrte nach Nymphen- 
burg zurück. Heimgekehrt, beauftragte er seine Diener, ihn 
am andern Morgen eine Viertelstunde länger schlafen zu lassen, 
als gewöhnlich. Er schlief freilich länger; denn er schläft noch 
den Schlaf des Todes. Der andere Morgen fand ihn todt. 
Wie im süßen Schlummer lag er da mit den edlen Zügen im
	        
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