168 Graf von Montgelas. Carl Philipp, Fürst von Wrede.
in Rücksicht seiner großen Verdienste um den Staat einen jähr-
lichen Gehalt von 30,000 fl. und behielt sich seinen erprobten
Rath für außerordentliche Fälle noch vor. Damit endete die
öffentliche Wirksamkeit dieses einsichtsvollen Staatsmannes,
dieses kundigen, gewandten Steuermannes, der am Tage der
Gefahr den ruhigen Blick nicht verlor und stets und überall
Treue und Anhänglichkeit an seinen Herrn bewährte. König
Max erhielt ihm die alte Zuneigung bis zum Tode; König
Ludwig verlieh ihm im Mai 1828 in Anerkennung der
treuen und nützlichen Dienste, die er dem Staate geleistet, den
Ludwigsorden.
Im Jahre 1838 verschied Montgelas nach zurückge-
legtem 78. Jahre. Sein Name ist unzertrennlich verbunden
mit der Regierungsgeschichte des geliebten und verehrten Königs
Maximilian Joseph.
5) Carl Philipp, Fürst von Wrede,
bayerischer Feldmarschall und Zeneralinspelitor des Heeres.
Carl Philipp, Fürst von Wrede stammte aus einem
alten adeligen Geschlechte ab und wurde im Jahre 1764 in
Heidelberg geboren. Er machte seine Studien in Heidelberg,
widmete sich der Forstwissenschaft und bekleidete mehrere Ver-
waltungsstellen. Als Oberförster stellte er sich 1795 beim
Uebergange der Franzosen über den Rhein an die Spitze einer
aus Jägern und Bauern gebildeten Kompagnie und focht in
mehreren Treffen sehr tapfer. Im Jahre 1799 organisirte er
auf den Wunsch des Erzherzogs Carl ein kurpfälzisch= bayeri-
sches Corps, zeichnete sich als Oberst seines Corps in meh-
reren Gefechten und Schlachten sehr aus, wurde im Jahre
1800 zum Generalmajor ernannt, deckte den Rückzug der Oester-
reicher über die Donau in diesem unglücklichen Feldzuge und
focht die Schlacht bei Hohenlinden mit. Im Jahre 1804 wurde
er zum Generallieutenant ernannt und übernahm das Jahr
darauf den Oberbefehl über das ganze im Felde befindliche
bayerische Heer. Für seine ruhmvolle Theilnahme am Feldzuge