Carl Philipp, Fürst von Wrede. 169
1805 erhielt er (1806) das Großkrenz der Ehrenlegion, be-
fehligte darauf nebst dem Kronprinzen Ludwig von Bayern
im Jahre 1807 das bayerische Heer in Polen und trug 1809
an der Spitze der zweiten Division dieser Armee wesentlich zu
den Siegen bei Abensberg und Landshut bei. Er verfolgte
alsdann die Oesterreicher über die Isar, eroberte Salzburg,
drang in Tyrol ein und besetzte Innsbruck, zog hierauf in Eil-
märschen über Salzburg und Wien dem Kriegsschauplatze zu
und entschied durch sein pünktliches Eintreffen den Sieg in der
Schlacht bei Wagram, in welcher er jedoch eine leichte Wunde
erhielt. Nach dem Waffenstillstand zog er mit seinem Heere
wieder nach Tyrol, weil dert auf's Neue Unruhen ausge-
brochen waren, und kämpfte mit Muth und Umsicht gegen die
erbitterten Gebirgsbewohner. Nach dem Abschlusse des Wiener
Friedens ernannte ihn Napoleon zum französischen Reichsgrafen
und beschenkte ihn mit mehreren Herrschaften im Innviertel.
Im Jahre 1812 führte er die bayerische Cavallerie nach
Rußland, siegte bei Polotzt, übernahm später auch den Ober-
befehl über das bayerische Fußvolk und deckte damit die wilde
Flucht des französischen Heeres aus Rußland. 1813 komman-
dirte er das bayerische Heer am Inn, schloß im Namen seines
Königs am 8. October mit den Oesterreichern den Vertrag von
Ried, zufolge dessen Bayern zu den Verbündeten übertrat, über-
nahm alsdann den Oberbefehl über das vereinigte bayerisch-
österreichische Heer, führte dasselbe in Eilmärschen vom Inn
an den Main, eroberte Würzburg, besetzte Frankfurt und
lieferte am 30. und 31. October dem Kaiser Napoleon die
blutige Schlacht bei Hanau, in welcher er gefährlich verwundet
wurde.
Nach seiner Wiedergenesung begab er sich zu seiner Armee
nach Frankreich, stellte sich an die Spitze des fünften Armeekorps,
wohnte der Schlacht bei Brienne (am 1. Febr. 1814) bei, er-
oberte in derselben 23 Kanonen und pflückte neue Lorbeeren.
in mehreren anderen Treffen und Schlachten.)
*) Bei Rosny, Donnemarie, Bar-sur-Aube und Arcis-sur-Aube.