184 August Graf von Platen.
nehmlichkeiten so unerquicklich, daß er, vielfach gereizt und
gekränkt, schon im Jahre 1837 seinen Abschied nahm. — Um
seine geschwächte Gesundheit herzustellen, machte er hierauf
eine Reise in den Orient. Auf der Rückkehr von derselben
starb er 1838 zu Triest. Er bewies sich als einen der tüch-
tigsten Staatsmänner seiner Zeit und bewährte sich auch als
Schriftsteller. Der Landrath von Niederbayern hat ihm ein
Denkmal gesetzt.
13) August Graf von Platen.
August Graf von Platen-Hallermünde, einer
der kunstreichsten deutschen Dichter der neuesten Zeit, Sohn des
preußischen Oberforstmeisters Philipp Graf von Platen zu
Ansbach, wurde im Jahre 1796 zu Ansbach geboren. Seine
Eltern gaben ihm von seiner frühesten Jugend an eine treff-
liche Erziehung und übten vorzüglich die wohlthätigsten und
nachhaltigsten Einflüsse auf das leichtbewegliche, weiche Ge-
müth des Knaben.
Dem Willen seiner Eltern gehorsam wurde er Militär;
schon in seinem 10. Lebensjahre kam er in die Kadettenschule
zu München; vier Jahre später trat er aus derselben in das
königliche Pageninstitut hinüber, wo er in freierer Muße die
Grundlagen zu einer tiefgreifenden und umfassenden Bildung
legen konnte, und wo er blieb, bis er im Jahre 1814 zum
Lieutenant im Leibregimente des Königs Maximilian ernannt
wurde. Eine mehr poetische Wendung schien sein Geschick beim
Wiederausbruche des Krieges im Jahre 1815 zu nehmen; er
nahm am letzten Feldzuge gegen Napoleon Theil. Selbst unter
dem Waffenlärm auf feindlichem Boden dichtete er mehrere
Lieder, Episteln, 2c.
Im Spätjahre 1815 kehrte Platen in die Heimath zu-
rück, und schon im Frühjahre darauf besuchte er die Schweiz
und brachte einen großen Theil des darauffolgenden Jahres in
den bayerischen Gebirgen zu. — Mit seiner Bildung nicht zu-
frieden, ging er 1818 auf die Universität nach Würzburg, um
sich philosophischen und philologischen Studien zu widmen.