Full text: Geschichte Bayerns.

Bayern bis 788. Theodo II. Grimoald. Rupert u. Corbinian.7 
Unter Garibalds I. Nachfolger Thassilo I. drängten 
sich von Osten und Süden die wilden Avaren und die räube- 
rischen Slaven heran und machten unter ihm, sowie unter der 
Regierung seines Sohnes Garibalds II. verheerende Ein- 
fälle in Bayern. Garibald brachte ihnen bei. Innichen im 
heutigen Tyrol eine bedeutende Niederlage bei und verschaffte 
dem Lande wieder größere Sicherheit. 
Dessen Sohn Theodo I. war ein sehr frommer Fürst, 
dem die gänzliche Ausrottung des Heidenthums und die weitere 
Verbreitung des Christenthums sehr am Herzen lag. Zu seiner 
Zeit (i. J. 649) kam der fromme Bischof Emmeram nach 
Regensburg. Theodo I. bat ihn, in seinem Lande das Evan- 
gelium zu predigen. Emmeram that es drei Jahre lang 
mit dem größten Eifer. Leider war ein sehr trauriges Ende 
das Loos dieses sehr frommen Mannes, indem ihn der Sohn 
des Herzogs, Lampert, auf einer Reise wegen eines falschen 
Verdachts bei Helfendorf, ungefähr 7 Stunden von München, 
auf die grausamste Weise ermorden ließ. Nach der geschehenen 
That kam die Unschuld des heil. Mannes an den Tag. Lam- 
pert mußte flüchten und starb in Feindes Land und Herzog 
Theodo I. ließ den Leichnam des h. Emmeram nach 
Regensburg bringen und erbauete über seiner Ruhestätte in 
Regensburg das Benediktinerkloster St. Emmeram. 
2) Theodo II. Grimoald. Die h. Glaubensboten Rupert 
und Corbinian. 
Herzog Theodo II. war von eben so frommer Gesinnung 
beseelt, als Theodo I. Da die zum Christenthum bekehrten 
Bojoaren noch nicht vermochten, aus ihren Vorstellungen die 
Abgötterei gänzlich zu verbannen, so ersuchte er den frommen 
Bischof Rupert von Worms, nach Bayern zu kommen und 
da das Wort Gottes zu verkünden. Rupert, weit umher 
berühmt durch seine apostolische Thätigkeit, erschien zuerst in 
Regensburg, wo sich ihm ein neues, großes Feld des Wirkens 
öffnete. Herzog, Adel und Volk vernahm aus dem Munde 
des ehrwürdigen Mannes mit heilsbegieriger Seele das Wort
	        
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