Full text: Geschichte Bayerns.

Bayern bis 778. Thassilo II. Schwaben bis 788. 11 
Herzoge aus dem Stamme der Agilolfinger hatte, zu einer 
fränkischen Provinz gemacht. Dies geschah im Jahre 788. 
  
Unter der Regierung der Agilolfinger über Bayern geschah 
zur weiteren Verbreitung des Christenthums sehr viel, und die 
vereinten Bemühungen der Herzoge und der von ihnen ins 
Land berufenen h. Glaubensboten waren auch vom segens- 
reichsten Erfolge. Nicht nur in den hohen, sondern auch in 
den niederen Ständen gab sich ernster Wille und inniger Wunsch 
nach wahrer Religiosität und Sittlichkeit kund, und die herge- 
stellte kirchliche Ordnung und der Unterricht trugen merklich 
zur Veredlung der Gemüther und zur allmählichen Ausrottung 
der noch vorhandenen heidnischen Ueberreste bei. Das Christen- 
thum durchdrang und beherrschte nach und nach das innere 
Leben der Nation, und die Wirkungen desselben zeigten sich 
auch in den äußeren Verhältnissen. Freilich ging diese ge- 
waltige Umwandlung nur langsam vor sich; doch der gutmüthige 
Sinn der Bewohner erleichterte den Eingang der christlichen 
Religion in ihre Herzen, und die agilolfingischen Herzoge, wohl 
fühlend, daß ohne dieselbe kein wahres Völkerglück bestchen 
kann, zeigten sich stets als warme Beförderer derselben, unter- 
stützten, wie wir sahen, die h. Glaubensprediger eifrigst in 
ihrem frommen Wirken und erbauten mit großer Freigebigkeit 
Klöster und Kirchen. 
B. Schwaben bis zur Zeit Carls des 
Großen. (788.) 
Der Theil Bayerns, welcher jetzt den Regierungsbezirk 
Schwaben ausmacht, gehörte in den alten Zeiten zu dem Reiche 
Alemannien; die Bewohner desselben hießen daher Ale- 
mannen. Die Grenzen dieses Reiches waren zu Anfang des 
6. Jahrhunderts n. Chr. Geb. im Osten Bayern, im Westen 
Franken, im Süden Burgund, und im Norden Thüringen.) 
*) Die Ostgrenze bildete daher der Lech und nördlich der Donau die 
Wörnitz, die Südgrenze der Höhenzug der rhätischen Alpen (Sct.
	        
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