Full text: Geschichte Bayerns.

30 Die Schyren während der Reg. fremd. Herzoge über Bayern. 
Kaiser Heinrich starb 1024 auf einer Reise in Sachsen; 
der entseelte Leichnam wurde nach Bamberg geführt und in der 
Domkirche beigesetzt; seine Gemahlin Kunigunda aber ging 
als Nonne in das von ihr gestiftete Kloster Kaufingen bei 
Hessen-Kassel und ward nach ihrem Tode, der 1035 erfolgte, 
an der Seite ihres Gemahls begraben. Beide wurden später 
heilig gesprochen. 
4) Die Schyren während der Regierung fremder Herzoge 
über Bayern. « 
Die Schyren blieben von nun an von der höchsten Würde 
im Lande verdrängt. Jahrhunderte lang wurde das Herzog- 
thum Bayern an Söhne oder Verwandte des jemaligen könig- 
lichen Geschlechts vergeben. Allein, was die Könige dadurch 
erreichen wollten: die Befestigung der Königsmacht in ihrem 
Hause und die allmähliche Einführung der Erblichkeit der Krone, 
dieses errangen sie doch nicht, weil die Herzoge stets nach Un- 
abhängigkeit strebten. 
So blieb denn das reiche und mächtige Geschlecht der 
Scheyern auf seinen Gütern; doch wurde es bald zur pfalz- 
gräflichen Würde berufen, der ersten nach der herzoglichen. 
im Lande; denn der Pfalzgraf hatte die Oberaufsicht über die 
Besitzungen und Einkünfte des Königs und des Reiches und saß 
als Statthalter den obersten Hofgerichten des Landes vor. 
Auch zur Zeit, als fremde Fürsten als Herzoge über 
Bayern regierten, zeichneten sich die Schyren durch Helden- 
muth und Tapferkeit, sowie durch edle Gesinnungen aus. Ein 
Beispiel von Muth, frommer Gesinnung und Verachtung aller 
Mühseligkeiten und Gefahren gab Eckhard der Schyre, der 
sich mit 8000 Pilgern vereinigte, um 1064 nach Palästina zu 
ziehen und Jerusalem und das heilige Grab des Heilandes den 
Ungläubigen zu entreißen. Eckhard, der Schyre, der in 
Kämpfen durch unerschrockene Tapferkeit, in Nöthen und Ge- 
fahren durch zeitgemäßen Rath hervorleuchtete, war unter allen 
der stattlichste Held. Als die fromme Schgar durch des Weges 
Länge und Beschwerden erschöpft, durch Mangel, Krankheiten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.