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hänglichkeit an den ersteren und wegen seiner Tapferkeit zum
Herzog in Schwaben und gab ihm selbst seine einzige Tochter
Agnes zum Weibe. Der Kaiser redete ihn also an: „Wackerer
Mann; den ich mir immer im Frieden als den treuesten, im
Kriege als den tapfersten erprobt habe, Du siehest, wie die
heiligsten Rechte zu Boden getreten sind und weißt, daß alle
Gewalt von Gott ist, und daß der göttlichen Ordnung wider-
strebet, wer sich der obrigkeitlichen Gewalt widersetzt. Umgürte
Dich also männlich zur Niederkämpfung der Reichsfeinde. Um
Dir zu zeigen, daß ich Deiner Verdienste nicht uneingedenk
bin und daß ich Dir auch künftig dankbar sein will, gebe ich
Dir meine einzige Tochter Agnes zum Weibe und das Herzog-
thum Schwaben zur Mitgift.“
Mit diesem Friedrich I. beginnt nun die Reihe der
schwäbischen Herzoge aus Hohenstaufen, dem gepriesenen
Geschlechte, das dem Reiche sechs Kaiser gab, deren kraft= und
ruhmvolle Herrschaft das deutsche Kaiserthum auf den Höhe-
punkt seines mittelalterlichen Glanzes brachte.
C. Franken vom Jahre 911 — 1180 u. w.
Nachdem König Konrad das Frankenland seinem Bruder
übergeben hatte, wurde es wieder so getheilt, daß, wie früher
schon bemerkt wurde, Eberhard, der Bruder des Königs,
Rheinfranken als Herzogthum, Adelbert II. aber die
Verwaltung der ostfränkischen Mark erhielt.
Herzog Eberhard in Rheinfranken empörte sich aber
später gegen den deutschen König Otto; es kam zur Fehde;
er wurde vom Herzog Hermann in Schwaben und von
Konrad, Grafen des Wormsgaues, bei Andernach am Rheine,
im Jahre 939 überfallen und blieb im Kampfe. Das durch
Eberhards Tod erledigte Herzogthum erhielt nun genannter
Graf Konrad II., welcher ruhig im Lande herrschte, aber im
Jahre 955 in der großen Hunnenschlacht am Lechfelde seinen