Full text: Geschichte Bayerns.

Ludwig der Kelheimer. Otto der Erlauchte. 43 
Auch führte er nach seiner Erhebung zum Herzoge von 
Bayern keine Kriege mehr, erhielt Ruhe und Ordnung, reisete 
im Lande herum, saß selbst zu Gericht, half den Aermeren 
und Schwächeren zu ihrem Rechte, berathete auf Landtagen 
das Wohl seines Landes und begründete dasselbe auch durch 
weise Anordnungen. Er regierte überhaupt sehr weise und 
gut, erhob sein bisheriges Schloß Kelheim zu einer Stadt 
und legte den Grund zur Stadt Landshut. Leider starb er 
schon drei Jahre nach seiner Erhebung (1183.) Sein Leichnam 
ist mit großer Pracht in das Kloster auf Scheyern gebracht 
worden, begleitet von des Kaisers eignen Söhnen, den meisten 
Fürsten des Landes und vielen Anderen. Ganz Bayern trauerte 
über seinen frühen Tod. 
2) Ludwig der Kelheimer. Otto der Erlauchte, 
Dem Herzoge Otto, dem Großen folgte sein Sohn 
Ludwig in der Regierung als Herzog über Bayern. Er führte 
den Beinamen der Kelheimer, weil er zu Kelheim wohnte. 
Er wirkte wohlthätig für Bayern, vergrößerte sein Land und 
seine Macht, zog, um sein Land zu bevölkern, eine Menge 
Handwerker und Künstler nach Bayern, vollendete die Stadt 
Landshut und erbaute die Städte Straubing, Braunau 
und Landau. Bayern befand sich unter diesem Regenten in 
einem glücklichen Zustande. Um seinen frommen Eifer für 
Religion an den Tag zu legen, unternahm Herzog Ludwig 
auch eine Reise nach Palästina im Jahre 1220. Er entrann 
glücklich den Gefahren, die ihm drohten, und kam wieder in 
sein Land zurück. 
Als Ludwig an einem Herbstabende 1231 von der Burg 
Kelheim herab an der nahen Dongqu lustwandelte, da näherte 
sich ihm ein Unbekannter mit einem Briefe. Während der 
Herzog das Schreiben öffnete, ermordete ihn der Bösewicht mit 
einem Dolche. Das bestürzte Volk ergriff gleich nach dieser 
höchst verabscheuungswürdigen That den schändlichen Verbrecher 
und tödtete ihn. Welch eine ruchlose That, sich an dem Leben 
seines Landesvaters zu vergreifen!
	        
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