Full text: Geschichte Bayerns.

46 Ludwig der Bayer. 
Rudolph von Habsburg. Die beiden Brüder entzweiten 
sich hierüber und führten zum Nachtheile ihrer Länder gegen 
einander Krieg. 
4) Ludwig. der Baher. 
ay) Die Schlacht bei Gammelsdorf (1312). 
Als Ludwig II. im Jahre 1294 starb, hinterließ er zwei 
Söhne: Rudolph und Ludwig III. Von 1294— 1303 
regierte der ältere Bruder Rudolph allein über Oberbayern 
und Pfalz, von 1303— 1317 regierte Ludwig III. mit Ru- 
dolph, von 1317— 1343 Ludwig, auch der Bayer ge- 
nannt, allein. 1314 wurde er zum deutschen Kaiser gewählt. 
Ihr sollt hier einiges von ihm hören. 
Im Jahre 1312 starb Herzog Otto von Niederbayern. 
Da sein Sohn und die Söhne seines verstorbenen Bruders noch 
minderjährig waren, so machte er noch auf seinem Sterbebette 
Ludwig den Bayer zum Vormunde derselben. Die Adeligen 
von Niederbayern, sowie der Herzog von Oesterreich, Friedrich 
der Schöne, sahen sich hierdurch zurückgesetzt und wollten Lud- 
wig nicht als Vormünder anerkennen, und es kam nun zwischen 
diesen und Ludwig, dem Bayer, zu einem heftigen Kriege. 
Ein österreichisches Heer, mit dem sich auch der nieder- 
bayerische Adel verband, überzog nun Oberbayern und lagerte 
sich endlich bei Gammelsdorf. Ludwig versammelte seine 
Tapfersten um sich; Alle brannten für den Kampf. Da nahm 
er 400 der Muthigsten und ging, Keinen in sein Vorhaben ein- 
weihend, mit denselben nach Mosburg, wo die rüstigen Bür- 
ger von Mosburg, Landshut, Straubing und Ingol- 
stadt seiner harrten. Am 9. November 1313 rückte Ludwig 
mit seinem kleinen Heere bei dichtem Nebel in aller Stille bis 
Gammelsdorf vor. Der Feind hatte nichts wahrgenommen. 
Erst der Bayern Kriegsgeschrei forderte ihn heraus. Er kam 
mit überlegener Macht. Die Schlachthaufen entfalteten sich; 
Gebete stiegen zum Gott der Heerschaaren. Dann donnerte der 
Schlachtgesang, und der Kampf hob an. Lang dauerte der- 
selbe; doch endlich widerstand der Feind nicht länger. Viele
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.