Full text: Geschichte Bayerns.

58 Albrecht III., Herzog von Bayern-München. 
Erbe das Tageslicht erblickte, schickten sie eine Gesandtschaft 
nach München und ließen ihm die böhmische Krone antragen. 
Albrecht, bescheiden genug mit dem, was er vom Vater 
geerbt hatte, und zufrieden mit der reichen Liebe seines Volkes, 
schlug großmüthig die ihm angebotene Königskrone von Böhmen 
aus, und wies ihr freimüthiges Anerbieten mit der Betheuerung 
zurück, daß er weit entfernt sei, ein Königreich mit Unrecht an 
sich zu bringen, da noch ein unmündiger Prinz des böhmischen 
Königs vorhanden sei. „Billig soll man die Waisen beschützen, 
aber nicht berauben!“ sprach er zu den Abgesandten der Böhmen. 
Um das Wohl seiner Bayern zu befördern und das Blut- 
vergießen zu vermeiden, opferte er selbst seine gegründeten 
Rechte auf den Antheil, der ihm nach dem Tode Ludwigs 
des Bärtigen von Ingolstadt gebührte, und überließ denselben. 
seinem Anverwandten, Herzog Heinrich von Landshut. Die 
Vorsehung beschied seinen Enkeln in doppeltem Maße, was 
ihm, dem Großvater, entzogen wurde. 
Er war ein gerechter und gottesfürchtiger Fürst, hielt 
strenge auf Religion und Moralität, war der bürgerlichen Zucht 
und Ehrbarkeit hold und jedem Laster Feind, zerstörte die Raub- 
schlösser, nahm den Landmann in Schutz, brachte Künste und 
Gewerbe in Schwung, schätzte die Musik, beförderte die Wissen- 
schaften und erwarb sich durch seine Gottesfurcht den würdigen 
Beinamen des Frommen. 
Stets bemüht, Frieden und Eintracht während der Zeit 
seiner Regierung aufrecht zu erhalten, war er auch noch darauf 
bedacht, diesen Frieden nach seinem Hinscheiden zu begründen, 
und ordnete deßhalb an, daß nach seinem Tode nur immer die 
zwei erstgebornen Prinzen die Landesregierung übernehmen 
sollten, um hierdurch die vielen Theilungen und daraus ent- 
stehenden Befehdungen zu verhüten. 
Umringt von seinen fünf Söhnen starb er am 1. März 
1460. Mit Betrübniß vernahm das Volk seinen Tod. Sein 
Leichnam wurde in das von ihm gestiftete Kloster Andechs in 
der Nähe des Ammersees gebracht und dort begraben.
	        
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