66 Von d. Stiftung d. Untheilbarkeit Bayerns b. z. Ende d. 80jähr. Krieges.
Im Jahre 1433 brachen sie wieder aus Böhmen hervor.
Von Pilsen und Cham herab schoben sie unter Rauben, Sengen
und Morden ihre als unüberwindlich gefürchteten Rotten
durch. die Oberpfalz bis zur Cistercienser-Abtei Wald erbach
am Regen vor. Da hörte Pfalzgraf Johann zu Neuburg
den Jammer seines Volkes. Eiligst bot er den Adel und das
Landvolk umher auf, und zog den Verwüstern entgegen. Bei
ihrem Anblicke ergriff er das Panier, kniete nieder und flehte
zum Herrn der Heerschaaren um Sieg mit den Worten: „Hilf
mir zu dem Streit; alle Waffen sind dir geweiht.“ Hierauf
stürzte er mit den Seinen gegen den Feind. Der Kampf für
Haus und Herd war ein fürchterlicher. Erst als 1400 Leichen
der Hussiten die Wahlstatt bedeckten, glaubten es diese wilden
Krieger, daß die bayerische Faust eine gewichtige Klinge schlage,
und liefen in wilder Flucht davon. (Siehe Fürstenbilder Nr. 3.)
III. Von der Stiftung der Untheilbarkeit Bayerns
bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges.
(Vom Jahre 1506 — 1648.)
In diesem Zeitraume regierten:
a) in PBayern als Herzoge:
Wilhelm IV. , der Standhafte, Sohn Albrechts des Weisen; von
1508—1550 theils allein, theils mit seinem Bruder Ludwig.
Albert V., der Großmüthige, Wilhelms IV. Sohn, von 1550
bis 1579.
Wilhelm V., der Fromme, sein Sohn, von 1579 — 1598.
Mgximilian 1., Wilhelms des Frommen Sohn, von 1598 — 1651.