Full text: Geschichte Bayerns.

Maximilian I. Der dreißigiährige Krieg. 75 
Maximilians Feldherr Tilly erfocht in diesem schauer- 
vollen Kriege verschiedene glänzende Siege über die Protestanten. 
Da kam endlich der junge Schwedenkönig Gustav Adolph 
den Protestanten in Deutschland zu Hülfe. Bei Leipzig traf 
er im Jahre 1631 auf Tilly's Heer. Es kam zur blutigen 
Entscheidung. Tilly, der Sieger von 36 Feldschlachten, verlor 
hier seine Lorbeeren. Nun drang Gustav Adolph mit großer 
Schnelligkeit durch Thüringen und Franken in die Rheinlande 
und von da nach Bayern, nahm Donauwörth ein und 
rückte schnell hierauf an den Lech. Tilly, der mit seinem 
Heere den Uebergang der Schweden über diesen Fluß hindern 
wollte, erhielt aber durch eine feindliche Kugel eine tödtliche 
Wunde, an welcher er 15 Tage nachher starb. Bald nach 
dem Uebergang über den Lech hielt Gustav Adolph festlichen 
Einzug in Augsburg, zog hierauf vor die Festung Ingol- 
stadt und belagerte sie, hob aber die Belagerung auf einmal 
wieder auf und wandte sich gegen das Innere von Bayern. 
Die Gemahlin Maximilians floh nach Salzburg. Die 
Schweden aber zogen nach Landshut. Zwei Tage später 
ritt Gustav Adolph zur Stadt ein; er verschonte derselben; 
aber sie mußte 100,000 Thaler Lösegeld erlegen. Nun zog 
das Schwedenvolk nach Freising. München zitterte und 
schickte Abgeordnete nach Freising. Am 17. Mai rückten die 
fremden Krieger mit kriegerischem Gepräng in Bayerns Haupt- 
stadt ein, die nie seit ihrer Erbauung ein feindliches Heer inner- 
halb ihrer Ringmauern erblickt hatte. Sie wurde zwar auch 
verschont, mußte aber 300,000 Thlr. Brandschatzung zahlen. 
Nrn vereinigte sich der österreichische Feldöerr Wallen- 
stein mit Maximilians Heer. Sobald Gustav Adolph 
ihre Vereinigung vernahm, eilte er ihnen entgegen. In ver- 
schanzten Lagern standen bei Nürnberg die feindlichen Mächte 
acht Wochen lang einander gegenüber. Das Land umher seufzte 
schwer unter der Last der großen Heere. Ungeduldig stürmte 
Gustav; Wallenstein war aber zu gut verschanzt, und 
Gustav mußte daher den Sturm aufgeben. Wallenstein 
zog hierauf bald nachher nach Sachsen; Kurfürst Maximi-
	        
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