76 Meaximilian I.— Der 30jähr. Krieg. Maximilians I. letzte Tage.
lian kehrte zum Schutze seines Volkes zurück. Gustav
Adolph eilte aber dem österreichischen Heere nach. Bei
Lützen kam es im Jahre 1632 zur Schlacht; die Schweden
blieben Sieger; ihr König Gustav starb aber in derselben
den Heldentod. — Das Ende des Krieges war jedoch noch
nicht da. Die bayerischen Lande wurden von den feindlichen
Heeren noch hart heimgesucht, bis enblich im Jahre 1648 der.
längst ersehnte Friede, welcher gewöhnlich der westphä-
lische genannt wird, erfolgte. Alles sollte hiernach bleiben,
so hatten die Fürsten beschlossen, wie es vor dem Kriege war.
Den drei christlichen Confessionen, den Katholiken, Protestanten
und Reformirten, wurde freie Ausübung ihrer Religion zuge-
sichert. Maximilian von Bayern erhielt nichts, als den
Titel eines Kurfürsten, welcher dem bayerischen. Hause. gegen
alles Recht früher entrissen worden war, und behielt die Ober-
pfalz in Besitz.
Bayern hatte im dreißigjährigen Kriege sehr viel zu leiden.
Es wurde durch denselben größtentheils in eine Einöde ver-
wandelt. Pestilenz und Hunger, Flamme und Schwert hatten
sich während desselben zur Vertilgung vereint. Noch waren
kaum zwei Dritttheile der Bevölkerung vorhanden. Gewerbe
und Handel lagen ganz darnieder; die reichsten Dörfer waren
dde, große Höfe unbewohnt, die Aecker mit Gesträuch über-
wurzelt, die Wälder voll reißender Thiere und die Städte vol-
ler. Brandstätten. Schuldner waren unfähig zu zahlen, und
Gläubiger waren ohne Macht zu fordern. Bettler,Landstrei-
cher und Räuber strichen durch's Land in Haufen! — Aber
seine Bewohner gaben auch in dieser schweren
Zeit die schönsten Beweise von Vaterlands= und
Fürstenliebe.
bb) Des Kurfürsten Maximilian Lletzte Tage.
Der Kurfürst Maximilian war unter den langen
Kriegen und Aengsten derselben ein hochbetagter Greis, sein
Haar silbern geworden. Er sah das Ende eines unter
vielen Sorgen verstrichenen Lebens kommen. Die Welt hatte