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würdige Ereignisse vor unseren Augen: am Eingange desselben
die Reformation, eines der wichtigsten in der europäischen Ge-
schichte, und dann nach hundertjährigem, bald mit den Waffen
des Geistes, bald mit dem Schwerte geführten Streite der
der jemals in Deutschland gewüthet hat. Und keines der
deutschen Länder hat, wie wir schon aus dem Vorstehenden
ersahen, in dieser harten Zeit mehr gelitten, als Bayern;
nirgends haben die Schrecken dieses Krieges vernichtender ge-
haust , als hier; nirgends hat sich aber auch Vaterlandsliebe
Und Fürstentreue mehr bewährt, als hier; im tiefsten Elend
bemerken wir die erhabenste Todesbegeisterung für die Heimath
und für das geliebte Fürstengeschlecht, das aber auch die Liebe
seiner Bayern verdient hat.
Durch die angedenteten Ereignisse wurden namentlich auf
dem kirchlichen Gebiete große Umwälzungen in Deutschland
hervorgebracht, indem sich die Protestanten und Reformirten
nach hartnäckigem Kampfe gleiche Berechtigung mit den Katho-
liken erstrebten.
Die bayerischen Fürsten suchten mit aller Kraft das Fort-
schreiten der Reformation in ihrem Lande zu verhindern, und
den katholischen Glauben mit entschlossenem Muthe in ihrem
Lande zu bewahren und zu vertheidigen; und es gelang ihnen
auch, das Eindringen des Protestantismus in Bayern zu ver-
hindern.
Auf den religiösen Zustand des Landes wirft übrigens der
damals noch tief gewurzelte Aberglaube des Volkes ein trübes
Licht; denn Schatzgräbereien, Teufelsbeschwörungen, Heren-
prozesse u. s. w. waren damals nichts seltenes, und die Gold-
macherkunst und die Furcht vor Zaubereien bethörte selbst die
hochgestellten Personen.
Der langwierige Krieg wirkte auf die Sitten des Volkes
natürlich sehr verderblich. Es konnte gar nicht anders kommen,
als daß ungescheute Verhöhnung des Heiligsten, Schändung der
Unschuld und andere entsetzliche Greuel, die unter der schauer-
lichen Herrschaft des Schwertes verübt wurden, Verwilderung