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volkreich und mit großartigen Gebäuden geziert ist. In seinem Dome ruhen nicht
wenige Kaiser, unter ihnen Rudolf, der als Urheber der österreichischen Fürsten-
familie gilt. Argentina aber, Straßburg, zeigt solchen Glanz und Schmuck, daß
nicht ohne Grund ihr der Name beigelegt ist ... Die bischöfliche Kirche, Münster
genannt, prachtvoll aus behauenen Steinen erbaut, steigt als ein großartiges
Kunstwerk empor; zwei Türme zieren sie, von denen der eine, der vollendet ist,
ein wunderbares Werk, sein Haupt in den Wolken birgt. Auch andere Kirchen der
Heiligen und Mönchsklöster sind dort, glänzend durch Größe und Pracht, sowie
ein ausgezeichnetes Rathaus und Gebäude der Bürger und Priester, die zu
bewohnen Könige sich nicht zu schämen brauchten. Nicht leicht wirst du eine
andere Stadt finden, welche Augsburg übertrifft, sei es, daß du den Glanz
der Stadt oder des Volkes und der Geistlichkeit Reichtum oder die städtische Ver-
fassung betrachtest.
In Salzburg fehlt nichts, was zur Pracht eines glänzenden Gemeinwesens
gehört, magst du auf die öffentlichen oder die Werke einzelner schauen. Größer
jedoch als dieses ist Regensburg, bemerkenswert durch die Kirche des seligsten
Apostels Petrus und durch die steinerne Brücke über die Donau und mehrere
Kirchen der Heiligen.
In Osterreich sind mehrere nennenswerte Städte. Alle aber überstrahlt Wien.
Hier der alte Sitz der Herzöge von Osterreich, Paläste, für Könige geeignet, und
Kirchen, die Italien bewundern könnte. Unter diesen ist die St. Stephanskirche
bewunderungswerter, als wir mit Worten ausdrücken können.. Im Osten an
der Oder liegt Breslau, aus Ziegelsteinen erbaut, nicht minder hübsch als mächtig,
dessen Bischofssitz man einst den goldenen nannte. Im Preußenlande ragt hervor
durch seinen Ruf Danzig, mächtig zu Land und zu Wasser. Zieht dessen Volk
ins Treffen, so sollen sie nicht weniger als 50000 Krieger hinausführen; zahlreiche
Schiffe seiner Kaufleute segeln auf dem Baltischen Meere. Auch Thorn hat
keinen geringen Namen; aber alle übertrifft Lübeck, mit den höchsten Gebäuden.
und den schmuckreichsten Kirchen ausgestattet. So groß ist das Ansehen, die Macht
dieser Stadt, daß auf ihren Wink die drei mächtigen Reiche Dänemark, Schweden,
Norwegen Könige einzusetzen oder abzusetzen pflegen. Lüneburg, einst reich durch
die Salzwerke, ist jetzt verarmt. Rostock und im Innern Mecklenburg sowie
Hildesheim sind nicht zu verachten; Verden auch und das edle Braunschweig,
Sitz der Sachsen, einst die Heimat der Ottone. Die alte Metropole Bremen,
des Dänenvolkes Mutter in Christo, hat einen nicht ruhmlosen Namen. Auch
Magdeburg gilt für groß und hervorragend und ist der Sitz des Erzbischofs unter
den Sachsen. Auch Merseburg möge niemand geringschätzen. Die Westfalen
erfreuen sich der Städte Münster, Osnabrück, Minden und Paderborn, die
nicht gering zu achten sind, und Soest. In Franken am Main liegt Frankfurt,
ein gemeinsamer Stapelplatz zwischen den Niederdeutschen und den Oberdeutschen;
und, obgleich größtenteils aus Holz gebaut, doch mit mehreren steinernen Palästen
geschmückt, in denen auch Könige würdig ausgenommen werden könnten. Die
stolzesten gottgeweihten Kirchen aber sieht man dort von behauenen Steinen. Eine
steinerne Brücke von wunderbarer Länge verbindet den kleineren Teil jenseit des
Mains mit dem größeren. Hier ist auch ein herrliches Rathaus, in dem oft die
Kurfürsten zusammenkommen, über gemeinsame Angelegenheiten zu verhandeln,
und hier wählen sie bei Erledigung des Reiches den Kaiser.