Schilling, Zurbonsen, Prinz, G. Freytag und A. Richter. Der Quellennachweis
über die einzelnen Stücke hat nur den Zweck, über die wichtigsten zeitgenössischen
Geschichtschreiber und Geschichtsquellen zu orientieren, und will allenfalls zum
Weiterstudium in der Quellen-Literaturgeschichte anregen.
Die Stoffauswahl hat mir der reichen Fülle der Quellenstücke wegen, die mir
zur Verfügung stand, große Schwierigkeiten bereitet. Ich habe mir oft Zwang
auferlegen müssen, um namentlich in der älteren und mittleren deutschen Ge-
schichte dieses und jenes schöne Stück auszuscheiden, damit für die neuere und
neueste Geschichte mehr Raum geschaffen würde. Hoffentlich ist Wesentliches nicht
in Wegfall gekommen, und sollten die Herren Kollegen Wünsche bezüglich
Streichung vorhandener und Einschiebung fehlender Quellenstücke hegen, so bitte
ich, mir davon Kenntnis geben zu wollen; für jede Anregung nach dieser Seite
hin werde ich dankbar sein. Um das Buch nicht gar zu sehr anschwellen zu lassen,
habe ich die zeitgenössische Poesie sehr beschränkt, weil ja alle Lesebücher hin-
reichend Gedichte zur Belebung hervorragender Ereignisse oder zur Charakterisierung
bedeutender historischer Persönlichkeiten enthalten.
Das Quellen-Lesebuch ist in erster Linie für die Hand des Schülers bestimmt.
Es soll zur Belebung und Erweiterung des Geschichtsvortrags des Lehrers dienen
und zwar so, daß die Quellenstücke je nach ihrer Art unmittelbar in den Vortrag
des Lehrers sich einfügen oder nach diesem gelesen, erläutert und besprochen
werden, oder aber auch so, daß sie den Ausgangspunkt der Geschichtslektion bilden.
Viele Stücke können nach dem Unterricht der Privatlektüre überlassen werden.
Für die Präparandenanstalten sind vorzugsweise die Quellensätze
erzählenden Inhalts geeignet.
Möchte das Buch Hilfe leistcn, den Geschichtsunterricht in unseren Schulen
mehr und mehr erziehlich zu gestalten, daß der Anschluß an die idealen Güter, die
unser Volk zu hüten die Aufgabe hat, immer inniger und allgemeiner und die
Treue gegen Gott, Kaiser und Reich behütet und gemehrt werde.
Alfeld in Hannover 1895.
W. Heinze.
Vorwort zur vierzehnten Auflage.
Als vor einigen zwanzig Jahren der Seminarlehrer Wilhelm Heinze in Alfeld
sein Quellenlesebuch und bald danach sein Lehrbuch für Geschichte hinaussandte, da
gelang es ihm in kurzer Zeit, sich mit diesen seinen geschichtlichen Unterrichtswerken
eine feste Stellung in unseren Schulen, besonders in unseren Lehrerbildungs-
anstalten, zu erobern. Seitdem ist die Zahl der Auflagen ständig gestiegen, und
die Bücher sind in vielen Tausenden von Exemplaren in alle Welt gewandert.
Diese große Verbreitung bezeugt, daß sowohl der Verfasser selbst, als auch der
Seminarlehrer Hermann Rosenburg, der nach Heinzes frühem Tode (1901) die
weitere Herausgabe besorgte, es verstanden haben, durch unermüdliche und erfolg-
reiche Arbeit an ihrem Geschichtswerk diesem dauernd den Beifall und die Wert-
schätzung der Fachkreise zu erhalten. Nun ist auch Rosenburg gestorben, und die