Full text: Wilhelm Heinzes Quellen-Lesebuch zur vaterländischen Geschichte für Lehrerbildungsanstalten und höhere Schulen. Erster Teil. Deutsche Geschichte bis 1648. (1)

Schilling, Zurbonsen, Prinz, G. Freytag und A. Richter. Der Quellennachweis 
über die einzelnen Stücke hat nur den Zweck, über die wichtigsten zeitgenössischen 
Geschichtschreiber und Geschichtsquellen zu orientieren, und will allenfalls zum 
Weiterstudium in der Quellen-Literaturgeschichte anregen. 
Die Stoffauswahl hat mir der reichen Fülle der Quellenstücke wegen, die mir 
zur Verfügung stand, große Schwierigkeiten bereitet. Ich habe mir oft Zwang 
auferlegen müssen, um namentlich in der älteren und mittleren deutschen Ge- 
schichte dieses und jenes schöne Stück auszuscheiden, damit für die neuere und 
neueste Geschichte mehr Raum geschaffen würde. Hoffentlich ist Wesentliches nicht 
in Wegfall gekommen, und sollten die Herren Kollegen Wünsche bezüglich 
Streichung vorhandener und Einschiebung fehlender Quellenstücke hegen, so bitte 
ich, mir davon Kenntnis geben zu wollen; für jede Anregung nach dieser Seite 
hin werde ich dankbar sein. Um das Buch nicht gar zu sehr anschwellen zu lassen, 
habe ich die zeitgenössische Poesie sehr beschränkt, weil ja alle Lesebücher hin- 
reichend Gedichte zur Belebung hervorragender Ereignisse oder zur Charakterisierung 
bedeutender historischer Persönlichkeiten enthalten. 
Das Quellen-Lesebuch ist in erster Linie für die Hand des Schülers bestimmt. 
Es soll zur Belebung und Erweiterung des Geschichtsvortrags des Lehrers dienen 
und zwar so, daß die Quellenstücke je nach ihrer Art unmittelbar in den Vortrag 
des Lehrers sich einfügen oder nach diesem gelesen, erläutert und besprochen 
werden, oder aber auch so, daß sie den Ausgangspunkt der Geschichtslektion bilden. 
Viele Stücke können nach dem Unterricht der Privatlektüre überlassen werden. 
Für die Präparandenanstalten sind vorzugsweise die Quellensätze 
erzählenden Inhalts geeignet. 
Möchte das Buch Hilfe leistcn, den Geschichtsunterricht in unseren Schulen 
mehr und mehr erziehlich zu gestalten, daß der Anschluß an die idealen Güter, die 
unser Volk zu hüten die Aufgabe hat, immer inniger und allgemeiner und die 
Treue gegen Gott, Kaiser und Reich behütet und gemehrt werde. 
Alfeld in Hannover 1895. 
W. Heinze. 
Vorwort zur vierzehnten Auflage. 
Als vor einigen zwanzig Jahren der Seminarlehrer Wilhelm Heinze in Alfeld 
sein Quellenlesebuch und bald danach sein Lehrbuch für Geschichte hinaussandte, da 
gelang es ihm in kurzer Zeit, sich mit diesen seinen geschichtlichen Unterrichtswerken 
eine feste Stellung in unseren Schulen, besonders in unseren Lehrerbildungs- 
anstalten, zu erobern. Seitdem ist die Zahl der Auflagen ständig gestiegen, und 
die Bücher sind in vielen Tausenden von Exemplaren in alle Welt gewandert. 
Diese große Verbreitung bezeugt, daß sowohl der Verfasser selbst, als auch der 
Seminarlehrer Hermann Rosenburg, der nach Heinzes frühem Tode (1901) die 
weitere Herausgabe besorgte, es verstanden haben, durch unermüdliche und erfolg- 
reiche Arbeit an ihrem Geschichtswerk diesem dauernd den Beifall und die Wert- 
schätzung der Fachkreise zu erhalten. Nun ist auch Rosenburg gestorben, und die
	        
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