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Heinzeschen Geschichtsbücher sind abermals verwaist. Mit ihrer Weiterführung hat
die Verlagsbuchhandlung die beiden Unterzeichneten betraut, von denen der eine
zu dem ursprünglichen Verfasser mit den Gefühlen kindlicher Dankbarkeit als zu
seinem hochverehrten Vater aufblickt. Sie haben sich gern dieser Arbeit unter-
zogen. Es schien ihnen eine reizvolle und dankbare Aufgabe zu sein, die weit-
verbreiteten Bücher in durchgreifender Neubearbeitung so umzugestalten, daß sie
den Anforderungen entsprechen, die die Gegenwart an den Geschichtsunterricht
stellt.
Um zunächst das Lehrbuch den durch den großen Krieg gegebenen Forderungen
anzupassen, ist als Ergänzung zu ihm von dem zuerst genannten Herausgeber
eine Darstellung der politischen Verhältnisse und der Kriegsbegebenheiten geliefert
worden, die unter dem Titel „Der Weltkrieg"“ in zwei selbständigen Heften erschien
und die großen Ereignisse bis in das Jahr 1917 verfolgt. Eine Bearbeitung des
Lehrbuchs selbst ist im Zuge und wird demnächst erscheinen.
Fertiggestellt ist die Bearbeitung des Quellenlesebuches, dessen erster Teil hier
vorliegt. Bei der Neubearbeitung haben sich die jetzigen Herausgeber in erster
Linie von einer Forderung leiten lassen, die, schon vor dem Kriege gestellt und
hin und her erwogen, doch erst durch unsere große Zeit zu einem unabweisbaren
Erfordernis des Geschichtsunterrichts erhoben ist, von der Forderung nämlich, daß
die neueste Geschichte und die allerjüngste Vergangenheit, aus der unsere ge-
waltige Gegenwart erst recht eigentlich und unmittelbar geboren ist, viel stärker
betont werden muß, als man das bisher getan hat. In Anerkennung und Be-
folgung dieses Grundsatzes ist das Quellenbuch einmal bis in die unmittelbare
Gegenwart (bis in das Jahr 1918 hinein) fortgeführt. Dann ist die Zahl der
Quellenstücke aus dem letzten Jahrhundert, besonders aber aus der Zeit nach 1861
derartig vermehrt worden, daß eine Beibehaltung der alten Teilung in zwei Bände
untunlich erschien. An Stelle des bisherigen zweiten Bandes sind zwei neue ge-
treten, von denen jeder für sich allein dieselbe Anzahl von Quellenstücken enthält,
wie der zweite Band in seiner früheren Gestalt. Als Trennungsjahr wurde ent-
sprechend den amtlichen Lehrplänen das Jahr 1815 gewählt. In seiner neuen
Anlage umfaßt das Quellenbuch also drei Teile: der erste will der deutschen
Geschichte von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges dienen;
der zweite bringt nach einer einleitenden Berücksichtigung der älteren Geschichte
Brandenburgs und Preußens Quellensätze zur Geschichte unseres Vaterlandes vom
Westfälischen Frieden bis zur Beendigung der Befreiungskriege; der dritte endlich
umfaßt die Zeit von 1815 bis zur Gegenwart.
Die Arbeitsteilung ist in der Weise erfolgt, daß der zuerst genannte Heraus-
geber die vor der Reformation liegenden Abschnitte des ersten und zweiten Teiles
(also Nr. 1—89 des ersten und Nr. 1—25 des zweiten Teiles) und den dritten
Teil, der an zweiter Stelle genannte Herausgeber die der Neuzeit angehörenden
Abschnitte des ersten und zweiten Teiles (also Nr. 90—131 des ersten und Nr. 26
bis 141 des zweiten Teiles) bearbeitet hat.
Der Text ist mit peinlichster Genauigkeit nach dem Fundort des Originals
oder seiner Übersetzung wiedergegeben. Wo die Herausgeber selbst die Übersetzung
(Übertragung) oder die Anpassung an den modernen Sprachgebrauch vorgenommen
haben, ist dies in möglichst wortgetreuer Anlehnung an den Originaltext geschehen.
Eine schulmethodische Bearbeitung und Zurechtstutzung der Quelle oder ein In-