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man sagt. Ich wollte hier biwakieren, fand aber nach einigen Stunden eine Stube,
wo ich auf dem mitgeführten königlichen Krankenwagen ruhte und, da ich nicht ein
Stück meiner Equipage von Pont-à-Mousson bei mir habe, völlig angezogen seit
36 Stunden bin. Ich danke Gott, daß er uns den Sieg verlieh. Wilhelm
56.
Die Schlacht bei Sedan.
1. September 1870.
Quelle: Brief des Königs Wilhelm an die Königin Augusta.
Fundort: Aegidi und Klauhold a. a. O. Bd. 19 (1. Teil). Nr. 4097.
Vendresse, südlich Sedan, 3. September 1870.
Du kennst nun durch meine drei Telegrammet) den ganzen Umfang des
großen weltgeschichtlichen Ereignisses, das sich zugetragen hat! Es ist wie ein
Traum, selbst wenn man es Stunde für Stunde hat abrollen sehen!
Wenn ich mir denke, daß nach einem großen glücklichen Kriege ich während
meiner Regierung nichts Ruhmreicheres mehr erwarten konnte und ich nun diesen
weltgeschichtlichen Akt erfolgt sehe, so beuge ich mich vor Gott, der allein mich,
mein Heer und meine Mitverbündeten ausersehen hat, das Geschehene zu voll-
bringen, und uns zu Werkzeugen seines Willens bestellt hat. Nur in diesem
Sinne vermag ich das Werk aufzufassen, um in Demut Gottes Führung und
seine Gnade zu preisen.
Nun folge ein Bild der Schlacht und deren Folgen in gedrängter Kürze.
Die Armee war am Abend des 31. und am 1. früh in den vorgeschriebenen
Stellungen angelangt, rund um Sedan. Die Bayern hatten den linken Flügel bei
Bazeilles an der Maas, daneben die Sachsen gegen Moncelle und Daigny, die
Garde gegen Givonne noch im Anmarsch, das V. und XlI. Korps gegen St. Menges
und Fleigneux;z da hier die Maas einen scharfen Bogen macht, so war von
St. Menges bis Donchery kein Korps aufgestellt, in diesem Orte aber Württem-
berger, die zugleich den Rücken gegen Ausfälle gegen Mézieères deckten. Kavallerie-
Division Graf Stolberg in der Ebene von Donchery als rechter Flügel. In der
Front gegen Süden der Rest der Bayern.
Der Kampf begann trotz dichten Nebels bei Bazeilles schon früh am Morgen,
und es entspann sich nach und nach ein sehr heftiges Gefecht, wobei Haus für
Haus genommen werden mußte, was fast den ganzen Tag dauerte, und in
welches die Erfurter Division Schöler (aus der Reserve, IV. Korps) eingreifen
mußte. Als ich um 8 Uhr auf der Front vor Sedan eintraf, begann die große
Batterie gerade ihr Feuer gegen die Festungswerke. Auf allen Punkten entspann
sich nun ein gewaltiger Geschützkampf, der stundenlang währte, und währenddessen
von unserer Seite nach und nach Terrain gewonnen wurde. Die genannten
Dörfer wurden genommen.
Sehr tief eingeschnittene Schluchten mit Wäldern erschwerten das Vordringen
der Infanterie und begünstigten die Verteidigung. Die Dörfer Illy und Floing
wurden genommen, und zog sich allmählich der Feuerkreis immer enger um
Sedan zusammen. Es war ein grandioser Anblick von unserer Stellung auf einer
dominierenden Höhe hinter jener genannten Batterie, rechts vom Dorfe Fresnois
1) Das bekannteste ist unter Nr. 57, 5. Quelle wiedergegeben.