Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft 
  
alsbald zwei Vertreter der Eisen- und Stahlindustrie im 
Großen Hauptquartier zu empfangen. Die Antwort habe 
gelautet, der Kriegsminister sei zur Zeit an der Ostfront 
festgehalten und gebe anheim, bei dem stellvertretenden 
Kriegsminister in Berlin vorstellig zu werden. Ein er- 
neutes persönliches Telegramm des Herrn Krupp von Boh- 
len und Halbach an den Kriegsminister hatte die erneute 
Verweisung an dessen Stellvertreter zur Folge. 
Der Verein Deutscher Eisenhüttenleute legte nun seine 
Auffassung der Lage und seine Vorschläge in einer vom 
23. August 1916 datierten Denkschrift nieder, die dem Kriegs- 
minister und wohl auch andern maßgebenden militärischen 
Persönlichkeiten zugestellt wurde. Auch mir wurde auf 
meinen Wunsch ein Exemplar überlassen. Schon vorher 
hatte ich dem Reichskanzler, der im Begriff war, nach dem 
Großen Hauptquartier zu reisen, über die Angelegenheit 
Vortrag gehalten und ihm anheimgestellt, den Chef des 
Generalstabs — damals noch General von Falkenhayn — 
und den Kriegsminister auf den Ernst der Lage und 
auf die Notwendigkeit einer Reorganisation der Material- 
bestellung hinzuweisen. 
Wenige Tage darauf war der General von Falkenhayn 
als Generalstabschef durch den Generalfeldmarschall von 
Hindenburg ersetzt. Als der Kanzler am 28. August, noch 
ohne Kenntnis des Wechsels, abermals nach dem Haupt- 
quartier fuhr, gab ich ihm die mir inzwischen zugegangene 
Denkschrift des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute mit. 
254
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.