Glaube des Auslandes an unsere finanzielle Unterlegenheit
irmigen Vorstellungen entgegenzutreten, insbesondere
dann, wenn sie, was vorkam, von Deutschland aus Nah-
rung erhielten. Noch kurz vor Ausbruch des Weltkrieges,
im Juni 1914, habe ich im Vorwort zur vierten Auflage
meines Büchleins über ‚Deutschlands Volkswohlstand‘
ausgeführt: -
„Es ist geradezu ein Weltinteresse, daß die Illusion
verschwindet, durch Mittel der finanziellen Politik könne
erreicht werden, was bisher weder durch militärische Macht
noch durch Allianzen und Ententen zu erreichen war:
die Niederkämpfung Deutschlands.“
Nun brach der Sturm des Krieges über die Welt herein
und erschütterte den wirtschaftlichen Aufbau aller be-
teiligten Völker in seinen Grundfesten.
Schon seit dem Attentat von Serajewo lag ein dumpfes
Unbehagen über den finanziellen Märkten der Welt. Das
österreichisch-ungarische Ultimatum an Serbien und die
ungenügende Antwort der serbischen Regierung, dazu die
Stellungnahme Rußlands, das erklärte, „nicht indifferent
bleiben zu können‘, brachten das Ungewitter zum Aus-
bruch. Alles, was bisher an Werten als fest und sicher
galt, geriet ins Schwanken. Bares Geld, womöglich
blankes Gold, erschien als der einzige feste Pol in der
Erscheinungen Flucht. Die Börsen wurden von allen
Seiten mit Verkaufsaufträgen überschüttet; die Geld-
institute wurden mit Kreditanträgen und Wechselein-
reichungen bestürmt; Kredite wurden gekündigt; bei den
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