Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Glänzende Haltung der deutschen Großbanken 
  
ein großzügiges und weitherziges Verhalten gegenüber den 
Erfordernissen der Stunde die Lage retten könne; daß 
schließlich den deutschen Banken ihr in langer Arbeit und 
in ernster Selbstbeschränkung gefestigter Stand es gestatte, 
jetzt in den Zeiten der Not vor den Riß zu treten und im 
Interesse des Ganzen große Risiken zu übernehmen. Die 
strengen Normen in ruhigen Zeiten haben ihren Zweck 
in der Sicherung der Bereitschaft für den kritischen Augen- 
blick. Wenn das Pferd über den Graben soll, heißt es die 
Zügel locker lassen. 
Der Erfolg der zweckmäßigen Organisation und des 
planmäßigen Eingreifens blieb nicht aus. Die finanziellen 
Grundmauern der deutschen Wirtschaft zeigten sich dem 
Sturm der Kriegspanik gewachsen; unsere finanzielle 
Widerstandskraft hielt jeden Vergleich aus mit derjenigen 
unserer Feinde, die sich auf einen viel älteren Reichtum 
stützen konnten und sich uns gegenüber bisher als die un- 
bestritten Überlegenen gefühlt hatten. 
Unsere Effektenmärkte zeigten in dem Kurssturz, der 
über alle Plätze bis hinüber nach Amerika mit elementarer 
Wucht hereinbrach, immerhin eine bessere Haltung als 
diejenigen Frankreichs und Englands. In der Zeit vom 
17. bis 28. Juli 19074 — in den folgenden Tagen kamen an 
den meisten Plätzen keine ordnungsmäßigen Notierungen 
mehr zustande — stellte sich die Kursbewegung der maß- 
gebenden Staatsanleihen Deutschlands, Frankreichs und 
Englands wie folgt: 
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