Keine wirtschaftliche Kriegsvorbereitung
lohnte, lag der Organisationsplan bereit, nach dem unser
Finanzwesen den Kriegsbedürfnissen angepaßt werden
sollte. Auf dem Gebiete der Gütererzeugung und des
Warenhandels waren ähnliche Vorkehrungen für den
Kriegsfall nicht getroffen worden. Wohl hatte unsere
Wirtschaftspolitik in ähnlicher Weise unsere gesamte Volks-
wirtschaft erstarken lassen und für den Kriegsfall tüchtig
gemacht, wie unsere Geld- und Bankpolitik die finanziellen
Grundlagen unseres Wirtschaftslebens. Vor allem war es
vermöge unserer Wirtschaftspolitik gelungen, unsere land-
wirtschaftliche Erzeugung in den letzten Jahrzehnten vor
dem Krieg in noch stärkerem Maße zu heben, als unsere
Bevölkerung gewachsen war. Ebenso war die eigene Ge-
winnung der für den Krieg wichtigsten industriellen Roh-
stoffe, der Kohle und des Eisens, in einem Maße gesteigert
und auch technisch vervollkommnet worden, daßeineGrund-
lage für die technisch-industrielle Durchführung des Krieges
gesichert war. Auch hatten wichtige Erfindungen und neue
Verfahren unsere nationalwirtschaftliche Selbständigkeit,
die für das Durchhalten eines großen Krieges von beson-
derer Bedeutung ist, in einigen nicht unwesentlichen Punkten
verbessert. Schließlich waren auf dem Gebiet der sozialen
Organisation, insbesondere der Ausgestaltung der Arbeits-
nachweise, Fortschritte erzielt worden, die für die An-
passung unserer Wirtschaft an die durch den Krieg von
Grund aus geänderten Verhältnisse eine Erleichterung be-
deuteten. Aber ein eigentlicher Organisationsplan für die
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