Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Keine wirtschaftliche Kriegsvorbereitung 
  
lohnte, lag der Organisationsplan bereit, nach dem unser 
Finanzwesen den Kriegsbedürfnissen angepaßt werden 
sollte. Auf dem Gebiete der Gütererzeugung und des 
Warenhandels waren ähnliche Vorkehrungen für den 
Kriegsfall nicht getroffen worden. Wohl hatte unsere 
Wirtschaftspolitik in ähnlicher Weise unsere gesamte Volks- 
wirtschaft erstarken lassen und für den Kriegsfall tüchtig 
gemacht, wie unsere Geld- und Bankpolitik die finanziellen 
Grundlagen unseres Wirtschaftslebens. Vor allem war es 
vermöge unserer Wirtschaftspolitik gelungen, unsere land- 
wirtschaftliche Erzeugung in den letzten Jahrzehnten vor 
dem Krieg in noch stärkerem Maße zu heben, als unsere 
Bevölkerung gewachsen war. Ebenso war die eigene Ge- 
winnung der für den Krieg wichtigsten industriellen Roh- 
stoffe, der Kohle und des Eisens, in einem Maße gesteigert 
und auch technisch vervollkommnet worden, daßeineGrund- 
lage für die technisch-industrielle Durchführung des Krieges 
gesichert war. Auch hatten wichtige Erfindungen und neue 
Verfahren unsere nationalwirtschaftliche Selbständigkeit, 
die für das Durchhalten eines großen Krieges von beson- 
derer Bedeutung ist, in einigen nicht unwesentlichen Punkten 
verbessert. Schließlich waren auf dem Gebiet der sozialen 
Organisation, insbesondere der Ausgestaltung der Arbeits- 
nachweise, Fortschritte erzielt worden, die für die An- 
passung unserer Wirtschaft an die durch den Krieg von 
Grund aus geänderten Verhältnisse eine Erleichterung be- 
deuteten. Aber ein eigentlicher Organisationsplan für die 
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