Der Entscheibung entgegen. 103
di San Giuliano mitteilen, das erfreuliche Ergebnis
sei ein italienisch-englisches Abkommen vom 19. Mai
über die von Ztalien gewünschten Eisenbahnkon--
zessionen in Kleinasien. Vermutlich hat auch die Sorge,
diese Errungenschaft in Anatolien könne bei einer aktiven
Teilnahme am Weltkriege sofort binfällig werden,
neben zahlreichen andern Eründen (siehe oben) die
Staliener veranlaßt, neutral zu bleiben.
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1. Juni. Rücktritt des Ministeriums Doumergue
aus innerpolitischen Gründen.
4. Juni. Vergeblicher Versuch Bivianis, ein Ka-
binett zu bilden.
9. Juni. Ministerium Ribot (Oelcassé Marine-
minister); gestürzt am 12. Juni.
13. Juni. Ministerium Viviani; später durch den
Eintritt Delcassés und anderer erweitert.
13. Juni. Der Zar in Constanza bei König
Carol von Rumänien; während der König am 14. Juni
vorsichtig mur von der Sympathie mit Rußland spricht,
betont ARikolaus II. die Solidarität der Interessen der
beiden Länder — ohne indes damit zum gewollten
Ziele zu gelangen.
An demselben 13. Juni tadelt ein dem russischen
Kriegsminister Suchomlinow zugeschriebener Artikel
der „Birschewija Wjedomosti“ die ewigen Kabinetts-
wechsel in Frankreich, die die Durchführung der drei-
jährigen Dienstzeit gefährdeten; und letztere bilde nun
mal das notwendige Gegenstück zu dem von Frank-
reich geforderten Anteil an der Vergebung militärischer
Bestellungen. Rußland habe alles getan, wozu das
Bündnis mit Frankreich es verpflichte; daraus leite
es das Recht ab, zu erwarten, daß auch der Bundee-
genosse seine Verpflichtungen erfülle, Ganz im Sinne