148 Hinter den Kulissen.
einzige Ausweg ist: Rußland und Osterreich zu er-
suchen, nicht die Grenze zu überschreiten, um den vier
Mächten Zeit zur Vermittlung zu geben. Habei ist
Deutschlands Mitwirkung wesentlich.
Br. Wb. 25: Grey an Rumbold.
London, 25. Juli. (Tel.) Oer österreichische
Botschafter war ermächtigt, zu erklären, daß der Ab-
bruch der Beziehungen zu Serbien zwar militärische
Vorbereitungen, aber noch keine militärische Opera-
tionen nach sich ziehen werde (ogl. Br. Wb. Nr. 14).
Das wird, so sagte dann Grep zum deutschen Bot-
schafter, die Uberschreitung der Grenze ein wenig ver-
zögern. Dennoch ist mit der sofortigen Mobilisierung
Osterreichs und Rußlands zu rechnen. Oie Rettung
des Friedens besteht somit nur in einer gemeinsamen
Bitte Deutschlande, Frankreichs, Rußlands (sol ver-
sehen für „Italiens") und Großbritanniens an jene
beiden Mächte, nicht die Grenze zu überschreiten. Der
deutsche Botschafter versicherte, Deutschland habe vom
Texte der Note ebensowenig genauere Kenntnis gehabt
wie die andern Mächte; doch nun könne Österreich
nicht mehr zurück. Zwischen ÖOsterreich und Rußland
jedoch sei eine Vermittlung wohl noch möglich. Gren
ersucht Deutschland um seine Mitwirkung und stellt
das Einverständnis der zurzeit heimreisenden Regierung
Frankreichs in Aussicht.
Br. Wb. 26: Grey an Bunsen.
London, 25. Juli. CTel.) Der russische Bot-
schafter übermittelte das Telegramm seiner Regierung,
das den russischen Botschafter in Wien beauftragte,
folgendes dem Grafen Berchtold auezurichten: Oie
Russische Regierung hoffe zuversichtlich, daß die Oster-