Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

Hinter den Kulissen. 173 
vision der Note zwischen den beiden Kabinetten dort 
aufgenommen worden sei. Sollte sich dieser Weg als 
ungangbar erweisen, so sei ihm der britische oder ein 
anderer Vorschlag genehm. Dagegen wünsche er von 
heute an dem Mißverständnis ein Ende gesetzt zu 
sehen, das aus der Antwort entstehen könnte, die der 
französische Justizminister dem deutschen Bot- 
schafter Freiherrn v. Schoen im Hinblick auf den 
dem kaiserlich russischen Kabinett gegebenen 
Nat zur Mäßigung erteilt habe (über diesen Vor- 
gang ist sonst nichts bekannt geworden). 
Br. Wb. 55: Buchanan an Grey. 
Petersburg, 27. Juli Tel.; eingetroffen 28. Juli). 
Buchanan fand am Nachmittage den Minister Ssaso- 
now in optimistischer Stimmung. Letzterer wolle 
auf Serbien einwirken, daß es ÖOsterreich Genugtuung 
leiste; mur dürfe es nicht sein Basall werden. Vorder- 
hand ziehe Ssasonow einen direkten Meinungsaus- 
tausch mit Wien vor; doch wolle er gern davon ab- 
stehen, falle sich die Mächte auf die Konferenz in 
London einigten. 
  
Br. Wb. 56: Bunsen an Grep. 
Wien, 27. Juli (Tel.; eingetroffen 28. Juli). Be- 
richt über die Unterredung des russischen Botschafters 
Schebeko mit dem Ersten Sektionschef (Unterstaats- 
sekretär des Außern) Frhr. v. Macchio. Rußland 
könne einem Kriege zwischen ÖOsterreich-Ungarn und 
Serbien nicht gleichgültig zusehen; vorher solle jedoch 
irgend etwas geschehen. Machhio erwiderte: das sei 
schwer; inzwischen hätten die Serben mit einem 
Scharmützel an der Donau begonnen. Schebeko 
versprach, auf die Serben in entgegengesetztem Sinne
	        
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