Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Soboliskü, Gut des Sobot; vergl. Bronisch LM. 1869, 184. Den 
gleichen P.. stellen dar Sobollen oder Sobole (Plur.) RB. Gum- 
binnen, Sobolbw Galiz. — Zöblitz b. Marienberg, 1323 Zcobelin, 
Czabeliz, 1525 Scoblitz, Zebelitz, Zöppelitz, lat. Zeblicjum, — 
Sobolicy, Sippe des Sobol, Zobelheim sal. Zoboles, tsch. Sobolusy, 
sowie Sobolusky oder Sowolusky Böhm. sind andern Ursprungs. 
asl. soha, tsch. ow. socha Pfahl, Knüttel, Gabelstange, 
tsch. ow. nw. sochor Stange, Knüttel, tsch. auch Lümmel, 
sochorovaty plump, unbeholfen. PMN. Socha, Sochor. 
Zschocher Gr. Kl. b. Leipzig, 1217 Zsochere, 1271 Schochere, 
1287 parvum Scochere, 1350 zV weningen Schocher, 1384 czu 
wenyngen Czochir, 1464 Schocher, 1475 Szchocher, 1476 
Zschocher, nebst der Kolonie Zschöchergen b. Alt-Rannstädt — 
Pl. Sochory, Familie Sochor, Stangens, Knüttels sc). Vergl. 
Zschochern-Gasse in Gera; Zschochern Waldung b. Schmölln 
(Altenb.) wohl appellativ = Stangen= oder Knüttelplatz; Socho- 
vice Böhm. S. kyj. 
afl. sokü#,, tsch. sok Feind, Verleumder, Nebenbuhler, afl. 
tsch. soêiti anfeinden, verleumden, schmähen, nacheifern. PM. 
Sok, Vsesok, Soéivoj, Soczywoj, Socibaba. MP. 313. 
Zschockau b. Leisnig, 1246 Scokowe, 1396 Czogkow, Zschocke, 
— Sokovü, Gut des Sok (ds? — Zschockau b. Plauen ebenso? 
Wegen des Anlautes vergl. Zschocher, Zschopau. Oder vom Pd. 
Cek, Cok, woher Zockau (s. eiks)? Der PN. Sok könnte auch an 
tsch. sokati saugen angeschlossen werden. Vsesoky Böhm. 
alttsch. sota Stoßwunde, Stichwunde, sotiti stoßen. P. 
Sot? — Sobata, Sobéta, Sobota. tsch. räna Wunde, Streich, 
Hieb dürfte ebenfalls in PN. und OdN. vorliegen (s. rand. 
Zottewitz b. Großenhain, aus Mangel an urk. Belegen schwer 
zu deuten, ob = Sotovici, Familie Sot (a)? Wenn früher Zobtewitz 
genannt, anzuschließen an 5 Sobétice (1 dtsch. Zobietitz), Sobotice 
Böhm., Sobotin, Soboutovice Mähr. (MO#. I, 16, MOP. 59), 
Villa Scobotindorf 1322 b. Lauban (19). 
afl. spyti, ispyti vergebens, spytimnü vergeblich, nsl. spitek 
kränkliches Kind. Wie von afl. jasutt, alttsch, jesit = um- 
sonst, eitel die PN. Jesut, Jeset, Jesitbor oder Sutbor (ver- 
geblich kämpfend), so von spyti: tsch. Spyta, Spita, Sppytata;,
	        
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