Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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1460 Luckewitez — lukavica Wiesenbach [14]; vergl. Lukavec, 
Lukavice oder Lukowitz Böhm., Lükavica Slovak., Eukaveé, 
Lukavyéa, Lekawica Galiz., die Loquitz, Zufluß der Saale in 
Thür., mit Ob. Unt. Loquitz, 1284 88 Lockwitz. — Leutzsch 
b. Leipzig, 1397 99 Lutsch, 1438 Lusch, = tsch. luci Wiesen- 
land, Sumpfdorf (4j; Leutsch: luci = Kleutsch: klusi. — Lautzschen 
b. Lommatzsch, 1365 Luczschen, 1402 Lauczschen, 1470 Lawtschen, 
1476 Lutschin = Plur. lukani, Wiesenheim (25]; dort am Keppritz- 
bach die Schieritzwiese; vergl. Lucani und Luêane Serb., Dalmat., 
Loucany Böhm., Mähr. — An Lautzschen grenzt Paltzschen, 
1255 villa Polzen, Polzschen, übereinstimmend mit Pollutschen, 
tsch. Polouskany Böhm. —= po-lusani die Leute bei der Sumpfwiese, 
der Sumpfaue, oder „bei Lautzschen“ (25. 31|). Dort befand sich der 
ominöse Sumpf, von welchem Thietmar im Anfange seines Chronicon 
erzählt: Glomuzi est fons non plus ab Albia duam duo miliaria 
positus qui unam de se paludem generans mira — operatur 
u. s. w. — Lützschena a. d. Pleiße b. Leipzig = lucina Sumpf- 
dorf (2412 vergl. Lucina Serb., oder von einem PMN.. lik-. 
tsch. 166, lec Netz, Trieb, Jagdtrieb, Waldstück. 
Lötzschen b. Radeburg, 1493 Letzschen, vergl. Les Böhm. 
asl. lẽgati, tsch. lihati, ow. lähac zu liegen pflegen, sein 
Lager haben. afl. otülégati, ow. wotlähaé, tsch. odlehati 
abseits liegen, entlegen sein, Partic. tsch. odlehan, ow. wot- 
Iéhany entlegen, fernliegend, abseits wohnend. afsl. 16garl, 
ow. léhaf Lieger. afl. sob-, sobé, osobé für sich (allein), 
tsch. sobe = sibi, sich. afl. polsgati, tsch. polehati, ow. 
polêhaé gern liegen, faulenzen, tsch. polehac Lieger, Faulenzer, 
ebenso altw. polêögat? 
Ottenhain Ob. Nied. s. Löbau, ow. Wotlähan = Otülêganjü, 
Otlégan, Hof des abseits Wohnenden (3. fl, etwa Einsiedel. Das 
Dorf, rings von jüngeren deutschen Ansiedelungen umgeben, hat 
allerdings in der alten Zeit eine ziemlich einsame Lage gehabt. — 
Sobrigau s. Dresden, 1288 Szobelgor, 1459 1542 Sobligar, 
1557 Soblingar, Szobelgar, 1476 Zobelgar, entstellt 1486 Sobir- 
gaw, 1739 Sobrigar, = scbélégarl, tsch., sobélehäk Fürsichlieger, 
der für sich allein wohnt, Einsiedler (18) oder Plur. sobölögari die 
Einsiedler, also richtiger Sobligar genannt; nicht -zubra gora, 
Auerochsenberg (Heydenreich, Leubnitz S. 6), da gerade die ältesten 
Formen 1, nicht r in der Wortmitte zeigen. Vergl. 2 Soböchleby
	        
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