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(Cas. 1887, S. 8). — Schlunzig a. d. Mulde b. Glauchau, 1219
Slunz, dann Schluntz, Schluntzck, Schlunzke, 1627 Schlunzig,
vielleicht auch = slonca Salzbüchse, wegen irgend welcher Höhlung;
vergl. Kkrihca b. Glaubnitz, d. i. Butterbüchse. — Schlungwitz
a. d. Spree b. Bautzen, ow. Slönkecy, = Plur. slonkovici die
Leute von der slonka, Stönka, etwa Mestendorf, Kesselsdorf, wegen
der Lage im engen Spreethale (12). Vergl. Schlanz, p. Slonca
RB. Danzig = ow. #o#nca, Slanik Böhm. — tsch. slanik Salz-
büchse. Unweit Schlungwitz findet sich der sinnverwandte Flur-
name Kötlisca, d. i. Plur. von ow. kotliséo Kesselhöhle, Kessel-
grund. Freilich scheinen sowohl Schlunzig wegen der urk. Formen
Schluntzck, Schlunzke, an die sich Stonsko Galiz. schließt, als
auch Schlungwitz wegen der ow. patronymischen Form Slônkecy
von PN. Slon und Demin. Slonek, Slönk abzustammen, und
Schm. 8 nimmt den letzteren an mit der Bedeutung Elefant, da
afl. Slonü, tsch. slon, ow. shôn, Demin. Stonik dieses Tier be-
zeichnen. Indessen ist dagegen geltend zu machen, daß slonü u. s. w.
Lehnwort ist, das Tier selbst den Sorben vermutlich unbekannt
war und sein Name kaum geeignet erscheinen kann, um als PN.
zu dienen. Vergl. noch 2 Slané oder Schlan Böhm., Stona Borsé
oder Salzenforst b. Bautzen, Schloncz, p. Sloncz= RB. Marien-
werder, auch Piskowitz b. Kamenz, ow. Péöskecy, ursprünglich
appellativ, erst später patronymisch.
asl. sopati blasen, sopli rauschender Quell, nsl. Sopéti
schnauben, tsch. sap Schnauben, Zischen, Säpati, ow. sapaé,
p. Sapiec reißen, schnauben, zischen, sprühen, tsch. sapavy
schnaubend, zornig, tosend, reißend, ow. Sapawa Sprüherin.
Zschopau b. Chemnitz, 1291 de Schapa, 1292 95 de Scapowe,
1299 de Schapowe, Czopowe, Scopa, 1362 Schape, 1383
Czschapa, BM. Tzschapa, Zschobe, Zschopp, 1429 66 Czschape,
1471 Adj. Schepisch, Schopau, 1543 zur Zschoppaw, benannt
nach dem Flusse, der ehemals sehr reißenden Zschopau, urrk.
Czopowe, 1226 Scapa, 1292 Schapa, 1449 Czschape, später
Schopau, volkst. die Schope, ein Name, welcher bisher allen Er-
klärern schwierig und dunkel erschienen ist. Grimm, Mythol. 118
leitet ihn von einem kaukas. Zschoppei Felsengipfel, Richter, Chronik
von Chemnitz II, 188 von pol. czop, ow. 6Gop, nw. cop Zapfen,
Spund, ein anderer nahm das hiervon gebildete pol. czopowe als
Grundwort im Sinne von Maut, Zollstelle an, während es nur
Zapfengeld, Getränksteuer bedeutet, Pfuhl vermutete ow. Seépawa