Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Böhm. von psiti stechen = Wolfsstecher, besonders aber Wedlitz 
b. Köthen, 951 Witovulei = Vitoylky, d. i. die den Wolf will- 
kommen heißen (tsch. vitati), Pasewalk b. Stettin, 1194 Posduwolc, 
1166 Pozdewolk, Pozdiwlk, Pozewalk = posedowlky, die von 
den Wölfen besucht werden, von tsch. posedöti ein wenig bei jemand 
sitzen, posed-Ky Nachbarbesuch, nicht von pozdé spät, wie Bey. I, 44 
anzunehmen geneigt war. 
asl. tsch. p. wend. voda, woda Wasser, tsch. vodnik Wasser- 
mann, ow. wôdnik Wassergraben. 
Wednig a. d. Mulde b. Trebsen, 1421 Wedenig, wohl wie 
2 Wodniki Galiz. = vodniky die Leute am Wasser /7] wie Leisnig 
-— lesniky die Leute im Walde; Wôdnik Flurname b. Rachlau, 
Bederwitz, Hainitz u. s. w. 
afl. volja Wille, tsch. väle Wille, Freiheit, leerer Raum, 
pol. wola Wille, Freigrund. « 
Ländchen Wohla, Collectivname für 6 Dörfer b. Elstra, darunter 
Rittergut Wohla, ow. Walow, = wola Freiheit, Freigrund (11; 
vergl. Vola Slovak., zahlreiche Wola Galiz. MO. II, 116. 
Anders Wohla b. Löbau. 
asl. volü, tsch. vül, ow. Wo Ochs, Rind. 
Welnitz-Born, Bach im Hohwald b. Bischofswerda, 1241 rivus 
Welewiza —= volovica Ochsenbach (14s, richtiger also Wölwitz. 
Dieser Punkt der Grenzbestimmung von 1241 war bisher dunkel, 
und LM. 1834, S. 224 heißt es sogar: Daß Welewiza, trotz der 
Übereinstimmung aller 7 Exemplarien dennoch nur Schreibfehler 
für Weseniza oder Wasowniza (Wesenitz) sei, darin sind alle 
Kommentatoren einig. Vergl. Volovec und Volovica Slovak., 
Volovica oder Wölfnitz Kärnt. u. s. w. 
asl. vrésũ, tsch. vres, ow. wrjôs, nw. ros erica vulgaris 
Heide, Heidekraut. 
Friesen Gr. Kl. b. Plauen i. Vogtl., 1267 de magno Vrizen, 
grosen Frisen, Cleynfrysen, wenig Frisen, winzigen Frisen, = 
Vrésina, tsch. vesn Heidefleck, Heidenau (21), wie Vresn# Böhm., 
ähnlich Vresina Schles. — Fresnick, eingeg. Ort b. Ob. Losa 
i. Vogtl., 1466 auf dem Fresigkberge bei Lasan, 1467 wüstes 
gütlein zu Frelsnigken, 1481 Fresig an der Leiten, 1482 zu 
Fresigk, Fresig, Frossik, = tsch. vesnik Ort, wo viel Heide
	        
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