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i. V. heißt richtiger Niedeck, d. i. nied dem Eck, unterm Berg, wie
anderwärts Nideck, Nidegg, Neidegg; s. Buck S. 191. — Berg—
gießhübel b. Gottleuba und Klein-Gießhübel östlich hiervon bei
den Zschirnsteinen — Gießbach-Hübel, von hubil — Bodenerhebung,
Hügel, und ahd. giozo, mhd. gieze, süddeutsch Gieß, Gießen —
Wasserguß, Wasserfall, nicht von alten Gießhütten, wie manche an—
geben, liegt doch bei ersterem auch Giesenstein. Nach Buck S. 84
ist der Gießübel oder Gießhübel ein in die Luft hinausragender
Gießstein, eine Wasserrinne, dann auch ein Holzgerüst, mittels dessen
gewisse Missethäter ins Wasser untergetaucht wurden. Der Name
ist in mehrfach wechselnder Form weitverbreitet; s. Först., Die
deutschen ON. 43, 287. Schmeller, Bayr. WB. I, 948.
Althen b. Borsdorf, 1437 38 Altenaw und Altin = zur
alten Aue, indem hier unter Aue ein von Fluß und Gräben
umgrenztes Landstück zu verstehen ist; vergl. Alten b. Dessau,
Altnow NLaus., Altnau am Bodensee, urk. Altinowa, Althinowa,
Altenowa. — Bahra b. Berggießhübel am Bahrbach oder der Bahre,
im Bahrgrunde, früher Bahre, sowie Bahra b. Riesa, richtiger die
Bare, stammt von ahd. bar leer, para Blöße, Waldblöße, ab-
getriebener Wald, und bezeichnete also eine leere Fläche, Ode, Wald-
blöße; vergl. Först. II, 205, Buck 16. — Dröda b. Olsnitz, vogtl.
Driê, 1378 Vde, 1393 Oeda, 1533 zu der Ode, ist zusammengezogen
aus in der öde = in der Leere, von ahd. odi leer, öde, unangebaut,
wie Troppau an der Oppa -zu der Oppa, pol. Opawa. Vergl.
Buck S. 195, und den Namen Landwüst b. Adorf. — Elterlein
b. Annaberg, urk. Alterlein, hat nicht, wie allgemein angenommen
(KG. XII, 113) und durch den Altar im Stadtwappen nahe gelegt
wird, von einem Altärlein, einem kleinen Altar den Namen empfangen,
wennschon Schmeller, Bayr. WB. I, 72 und Grimm DW. III,
418 die Formen der Alter, Altärlein, der und das Elter aufführen,
sondern erklärt sich vielmehr aus Altern, Aldern, Eldern, Eltern —
Ode, Wüstung, unbebautes Gelände, Collectiv Altarach, Altera.
Malter b. Dippoldiswalde wahrscheinlich = zum alter. Vergl.
die Altarfleckel, Flur b. Horka Kr. Rothenburg, = wüster Fleck,
Eltermutter, Flurname, z. B. eine einsame Gegend in der Wetterau
(von Grimm DW. III, 418 unrichtig gedeutet) = ödes Sumpf-
land, mhd. motter, ndtsch. Modder. Buck 6. — Rodewisch,
Gesamtname für Ober= und Unter-Göltzsch b. Auerbach, scheint ge-
rodetes Wiesenland zu bezeichnen, von ndtsch. wiesch, wisch, alt wisica,
Wiese; vergl. die hess. Flurnamen auf dem Wisch, Heuwisch, ferner
Warwisch, Osterwisch u. s. w. Arnold S. 358. Först., Die dtsch.