Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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I, 1256. Bronisch LM. 46, 204 nimmt als Grundwort chojnast) 
kieferreich an. — Abhorn b. Lengenfeld, 1140 Ohorn, Ohorn b. Puls- 
nitz, Mohorn b. Tharandt, 1350 Ohorn, stammen von ahd. ahurn, 
Ahorn, und zwar Mohorn als Dativform -am, im ahornlbusch): 
ebenso im südl. Schwaben 1534 uff dem Ohorn (Buck 198), in 
Böhmen Ohorn, Ohren, Mohren mit gleichbedeutenden tsch. Namen 
Javor, Javory, Javornd, Javornik. — Meßbach b. Plauen, 
früher Mespicht, d. i. im espich, espicht, Espenbusch, gleichwie 
Merlach in Altenburg, urk. Erlach, Ehrlich, Merlich -zum erlich, 
Erlenbusch. — Saalig b. Adorf, unweit des gleichbedeutenden 
Weidigt, = das Salich, Salach, Salchach, Collectiv von mhd. salhe, 
ahd. salaha Sahlweide, salix, woher auch das Sahlig-Holz b. Unter- 
triebel (Olsnitz) nebst Saalbach b. Hartha. Vergl. Schmeller, Bayr. 
W. II, 266. — Euba b. Chemnitz, 1428 Vbe, auch Eyben, 
Eiben, Eubabrunn b. Adorf (vergl. Erlabrunn b. Schwarzenberg), 
Alt= und Neu-Eibau b. Zittau, urk. Lwa, The, Tbau, SEibe, 
Eibighäuser Teil von Ottengrün b. Olsnitz, Eibenberg oder 
Eubenberg b. Chemnitz, Eibenberg Teil von Ehrenfriedersdorf, 
Eibenstock urk. Ibanstock, Hibanstock, gleich Bienrode b. Braun- 
schweig, urk. 1031 Ibanroth, auch Eyba b. Saalfeld, Eubenberg in 
Reuß ä.. L., Eibenberg am Eibenberg b. Graßlitz in Böhmen, der 
Eybawald b. Gefell u. s. w. von mhd. iwe, ibe, ahd. iwa Eibe, 
Eibenbaum, nicht von tsch. fiva Sahlweide. — Questenberg 
b. Meißen, 1446 der Questenberg, wie Ruine Questenberg b. Kyff- 
hausen von mhd. kesten, kestene, kestenboum, qduestenboum 
Kastanie, Kastanienbaum, also = Kastanienberg, wie Eiben-, Eichen- 
und Tannenberg; es dürfen sonach die urk. Namen Quascuwicz 
1350, Quaschkewitz 1428, Quaszkewitz 1474 u. s. w. (OCS. II, 1, 
375. 3, 16. 224 u. s. w.) nicht auf Questenberg bezogen werden. — 
Der Taschenberg in Dresden, die Taschenmühle b. Diera, 
Taschendorf b. Bischofswerda wie Ob. Unt. Taschendorf b. Hof 
von ahd. dahs, altsächs. thas Taxus. Vergl. Tachsenbach, 970 
Tassinpah bei Först. II, 455, Dasberg, 1490 Taispergk u. s. w. 
bei Arnold 334. — Schnarrtanne, ein Waldort b. Auerbach, von 
mhd. snar Schnarren, Rauschen, Ssnarren schnarren, rauschen und 
ahd. tan der Tann, Tannwald = Rauschwald; vergl. Hohentanne, 
1478 Hoentan, Lichtentanne b. Zwickau. — Venusberg b. Wolken- 
stein, urk. Vensberg, Fenichts-, Feinigsbergk, muß auf den 
poetischen Zusammenhang mit der schönen Liebesgöttin verzichten, 
da es nur ein schlichter Fenchberg, d. i. Heidekorn= oder Buchweizen- 
berg ist, von ahd. fenich, mhd. venich, phenich, phench, vench —
	        
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