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panicium, Fench (woher Fenchel), Heidekorn, Buchweizen. Ebenso
sind auch in Süddeutschland der Venusberg b. Essendorf und der
bei Ansbach, sowie eine Venusmühle der Venus völlig fremd.
Vergl. Buck, 66, 287.
Es bleibt noch übrig, einige aus dem Lateinischen sich er-
klärende Namen anzureihen.
Alt-Zella b. Nossen, ehemaliges Cisterzienser-Kloster, von
Markgraf Otto dem Reichen gestiftet und durch Kaiser Friedrich I.
mit Urkunde vom 26. Februar 1162 bestätigt, ursprünglich nur
Cella genannt, später, z. B. 1382 Vetus Cella, 1422 Antiqua Cella,
von lat. cella Mönchszelle, Mönchshaus, Kloster. — Diesem ent-
spricht Zelle b. Aue, als Kloster 1173 gestiftet, urk. Neuzella. —
Kappel b. Chemnitz, urk. Capel, Capell, Cappella, Cappel,
Kappell, Kappelle, vom spätlat. capella, eig. Ort, wo ein Stück
des Mantels (cappa) des heiligen Martinus aufbewahrt wurde,
dann überhaupt kleine Kirche, mhd. kapölle, cappelle; 1473 (C. II,
5, 264) in der cappel des h. Creuces 2cu Dressdenn. Schmeller,
Bayr. W. I1, 1269. Vergl. Cappel b. Fritzlar, b. Marburg, urk.
Capella, Stadt Waldkappel b. Eschwege, Waldkappel, jetzt Grebenau
in Hessen-Darmstadt, Kloster Cappel, jetzt Spieskappel b. Ziegen-
hain in Hessen. Arnold 485. — Constappel, sö. Meißen, 1360
Constopil, 1495 Constapel, auch Constapil, hat Pfuhl wegen der
Lage des Ortes am Ende der Saubach aus ow. könc, tsch. konec
Ende und tsch. topiti, stopiti ins Wasser tauchen, ersäufen, refl.
ersaufen, als überschwemmtes Ende zu deuten versucht, während
andere an ow. kön Pferd anknüpften. Wie indessen von mir im
N. Archiv f. sächs. Gesch. XI, 1, S. 15 nachgewiesen worden ist,
gehörte Constappel zu der verschwundenen Grenzburg Gvozdec
auf dem dortigen Gohlberge und hat den Namen von dem aus
Comes stabuli verderbten mittelalterlichen Comestabilis oder con-
Sstabulus (statt Comstabulus), dtsch. Konstabel, Nebenform Konstapel
— s. Du Cange, Gloss. 1883. II, 431. Grimm, DWB. V, 1742 —
dessen ursprüngliche Bedeutung „oberster Beamter des königlichen
Marstalls“ sich so verallgemeinerte, daß überhaupt ein Befehlshaber,
Führer einer bewaffneten Schar, Reiteroberster, Burghauptmann
damit bezeichnet wurde. Constappel muß ursprünglich zum con-
stapel genannt worden sein und die Wohnstätte des Konstabel, des
Burgwartobersten von Gvozdec bezeichnet haben. — Massanei
b. Waldheim und Massaney oder Masseney, ein Wald nördl.
Stolpen, früher Dorf?, erklärt sich aus mhd. massenie, messenie,
altbayr. Massenei, mfrz. masnie, maisnie = mlat. mansionada
Hey, Die slavischen Siedelungen. 21