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P. Cvik, p. Cwik Schlaukopf, (Schlaumeier; Hannus und
Tycze Czwik in Dresden: CS. II, 5. Vergl. lUisti.
Zwickan a. d. Mulde, 1118 1290 1324 Zwikowe, 1121 Zwicowe,
1151 52 Zwickowe, 1219 Zwiccowe, 1290 Zvikov, 1306 Zvickoy,
1307 Zwickou, 1331 Zwickaw, 1368 1445 Cwickaw, 1389 öfters
Czwigkowe und -ow, 1390 1441 Zcwigkaw, 1429 Czwigkau,
1449 Zcwickow, 1449 55 Czwigkaw, 1470 Zcwickau, 1471
Zcwickau und Zcwigkaw: Die bisherigen Deutungen = wend. wiki
Markt Kreysig), Aue des Feuergottes Zwicz (Herzog), oder gar
Cygnea, Schwanenstadt sind verfehlt und sprachlich nicht zu recht-
fertigen; denn in dem einen Falle müßte die Stadt Wickau, im
andern Zwitzau heißen, die dritte Erklärung aber beruht auf der
dem 15. und 16. Jahrhundert angehörenden Sage vom Schwan
und Schwanenfelde und auf einer nach 1500 von dem Humanisten
Dr. Stella gefertigten, mit 1030 datierten groben Fälschung, worin
die Namensform civitatis Cygnaviae erscheint (CS. I, 1, 51. 203).
Endlich muß auch meine im Döbelner Progr. 1883 S. 53 auf-
gestellte Erklärung aus tsch. svejka Windwehe fallen, da mit dem
Stadtnamen übereinstimmende Ortsnamen des heutigen Slaven-
gebietes anderswohin weisen. Diese sind Cvikov oder Zwickau in
Böhmen, Cwikôy in Galiz., Cvikava oder Zwickau in Serbien; die-
selben lassen durchaus keinen Zweifel darüber, daß der zu erklärende
Stadtname die Adjectivform des PN. Cvik (Zwih ist, Cvikov, Cvi-
ková oder Cvikoyé = Siedelung des Cvik, etwa Schlauenheim (dl.
Ebenso erklärt sich Zwikkowe molendinum Meckl., während der
pol. ON. Zwikow und PN. Zwikowski (2= s) von den obigen
zu trennen ist. Auch das tsch. Zvikov hrad für Klingenberg in
Böhmen liegt ab, dies ist nur eine verfehlte Übersetzung des deut-
schen Namens, der wie das sächsische Klingenberg aus mhd. klinge
— (klingendes) Rinnsal, Gießbach, Thalschlucht hervorgegangen und
mit Hilfe des tsch. zvuk, nsl. zvek — Klang übertragen ist.
afl. eikü, alt. Cok, tsch. cek Mucksen, ckati, cknouti,
ceknouti mucksen, zischeln. PN. Cek, Cok, Pocek. Wegen
des Vokalwandels vergl. afl. pisü, tsch. pes, ow. pos.
Zockau b. Bautzen, ow. Cokow, 1241 Zocou = Cokovy, Dorf des
Cok Idl. — Putzkau, Ob. Nied. b. Bischofswerda, ow. Pöckowy
(c = 3, 1386 Puczkow, 1411 Paczkow, Poczkow, Puczkow,
1412 Poczkaw, 1414 czur Putzko, 1615 Puczka, im Volke
Putzke, nach der von Mucke Cas. 1886. 213 angegebenen wendischen
Form wohl — Familie des Pöcek, Muckser (dl.