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Desa = Dazdinü, Dazin, Besitz des Dasda, Daza, Gabshof sel.
Des ausgefallenen d wegen vergl. Hôznica OLaus., Gwoznica
Gal. u. a. von gVvozd# (s. Appell.), tsch. mezi, saze = afl. mesdu,
sakde. Schm. 12 ist das Grundwort dunkel. — Dhalbirnitz,
1428 (CS. II, 3, 17), eingegangenes Dorf in der Meißner Gegend,
ob Wüst-Albertitz b. Lommatzsch? — Darobernici, Familie Daro-
bern, Geschenknehmers sal. Dissimilation von r-r zu l-r wie
in Blattersleben — Bratroslavin, sowie in Pilgrim, it. pellegrino,
lat. peregrinus.
asl. daviti, tsch. däviti, ow. statt dawic dajic würgen,
drücken, pressen (Speise hinunterwürgen), ow. dajié auch den
Mund aufsperren, gähnen; ow. dajer, altwend. dawei Würger.
PM. tsch. Davla?, wend. Dawer?
Däbritz b. Mügeln, 1268 Duritz, 1428 Dawricz, vielleicht
Dawerjicy, Familie des Dawek, Würgersdorf (al; vergl. Davle
Böhm., PN. Däweritz.
afl. dédü, tsch. déd, ow. dzéèd, p. dziad Großvater, alter
Mann; tsch. dêédic Erbe, Vätererbe, dédina Erbgut, Dorf.
P. Déäd, Dédis, Dédos, Dédus, Dèdoslav u. a. MP. 274.
Deditz b. Grimma, 1421 Tedicz, = Dedici Sippe und Dorf des
Déd, Großvatersheim, Ahnenhof sal, wie Dädici tsch. Urk., Dédice
Mähr. — Döschütz n. Meißen, 1205 Didiswitz und Didiscuitz,
Sippe des Dödis, oder auch Dêädos, us, Ahnenheim sal, müßte
also Dedischwitz heißen. Vergl. Dziaduszyce, Dzieduszyce Galiz.
Döschütz b. Döbeln s. u. téeha. MP. 33.
asl. delo Werk, délati, tsch. délati, p. dzialaé, ow. dzeélad
machen, thun, arbeiten, wirken, schaffen, dzlawy thätig, arbeit-
sam. PN. Déla, ow. Déla, p. Daiala; Samodél (tsch.
belegt, MP. 274) — für sich thätig. Podöl s. unter podelati.
Deila b. Meißen, 1368 Dylow, 1415 Dylaw, 1465 Deylo, —
Délov, Gut des Döla, Thätigsheim sdl. Vergl. Dyhlo b. Fürsten-
berg; Nödlitz b. Weißenfels, 1499 Nedelist, wie Nedéliste Böhm.
— Ort, wo nicht gearbeitet wird (111.
asl. déti setzen, dejati thun, tsch, diti, déju thun, machen
(Wurzel de-, wovon auch das vorige); wie von dem Compo-
situm afl. süéti, tsch. zditi zusammenthun, setzen, gründen,
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