— 70 —
Döbschke b. Bautzen, ow. Debiökow, 1516 Debsko — Dobiskov,
Ort des Dobisek, Debisek [d]. Schm. 10. Vergl. Dobbin
Meckl., Dobsin, Dobsice, Dobesice Böhm., Dobiestawice Pol.
Pos., Debestawci Galiz. u. c. MOP. 30. — Nieder-Stößwitz
w. Meißen, 1428 Stebenwitz, später wohl Stöbwitz, dann wegen
Ahnlichkeit der Formen mit dem in der Nähe gelegenen Stößwitz
n. Nossen gleich benannt, was zu der Differenzierung durch ober
und nieder führte, = Zdobnovici, Sippe des Zdoben, Schmucks-
dorf (al. Daß Stebenwit2 identisch ist mit Nieder-Stößwitz, geht
daraus hervor, daß an der gleichen Stelle (OS. II, 3, S. 15) die
letzterem benachbarten Dörfer Schrebitz, Lösten, Leippen, Planitz,
Leutewitz 2c. genannt sind. Hinfällig ist sonach Gersdorfs An-
nahme (a. a. O. 485), daß Stebenwitz mit Mochau vereinigt sein
dürfte. Derselbe Fall der Gleichmachung verschiedener Namen findet
sich bei Brockwitz, Baßlitz, Postwitz, Rannschütz und sonst vielfach.
Vergl. Stiebnitz, tsch. Zdobnice Böhm.
asl. dobli tapfer, edel, doblinü stark, von gleicher Wurzel
wie dobry gut. Davon scheint ein PN. Dobli oder Dobel
zu stammen — Held, Edler.
Döbeln, 981, 21. Juli castellum Doblin), ebenso 1205 14 30 50;
Deoblin, 1317 1329 1461 Dobelin, 1369 79 Döbelin, 1385
Dobelyn, 1472 Dobelein, CS. II, 5, 492 Dabelyn, ferner Dobelen,
Dobellen, 1548 Dobeln, bei Erben Regesta Dobilin, übereinstimmend
mit Doblin Pol. und Döbbelin b. Stendal, urk. Doblin, Dowelitz
Brck. 28, 66), mag wohl am besten als Maskulinform Doblink,
Doblin aufzufassen sein von Dobli, Dobel = Heldheim sel, wie
Hostin, Holubin u. a. gebildet. Die frühere Deutung aus Plur.
dubljani wie Dubl’'any in Galiz. — Eichstädt findet daran ein
Hindernis, daß das Suffix jani nur dem Südsflavischen eigen ist.
Vergl. noch Dobelice Mähr.
afl. dobrü, tsch. dobry, wend. dobry gut, tsch. dobrak,
dobrous, ow. dobrus guter Mensch, guter Junge, dobrota
Güte. PN. Dobr, Dobra, Dobran, Dobren, Dobron, Dobtek,
Dobras, Dobros, Dobrus, Dobrysa, Dobrota — Gutkind,
Dobrodan = gute Gabe, Dobrezit, urk. Dobresit = gutes
Leben (asl. zitl Leben). MP. 270.
1) Castella quaedam in partibus Sclavoniae Doblin et Hwoznie nun-
cupata in pago Dalminze seu Zlomekia vocato von Kaiser Otto II. dem Kloster
Memleben überwiesen.