Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Döbschke b. Bautzen, ow. Debiökow, 1516 Debsko — Dobiskov, 
Ort des Dobisek, Debisek [d]. Schm. 10. Vergl. Dobbin 
Meckl., Dobsin, Dobsice, Dobesice Böhm., Dobiestawice Pol. 
Pos., Debestawci Galiz. u. c. MOP. 30. — Nieder-Stößwitz 
w. Meißen, 1428 Stebenwitz, später wohl Stöbwitz, dann wegen 
Ahnlichkeit der Formen mit dem in der Nähe gelegenen Stößwitz 
n. Nossen gleich benannt, was zu der Differenzierung durch ober 
und nieder führte, = Zdobnovici, Sippe des Zdoben, Schmucks- 
dorf (al. Daß Stebenwit2 identisch ist mit Nieder-Stößwitz, geht 
daraus hervor, daß an der gleichen Stelle (OS. II, 3, S. 15) die 
letzterem benachbarten Dörfer Schrebitz, Lösten, Leippen, Planitz, 
Leutewitz 2c. genannt sind. Hinfällig ist sonach Gersdorfs An- 
nahme (a. a. O. 485), daß Stebenwitz mit Mochau vereinigt sein 
dürfte. Derselbe Fall der Gleichmachung verschiedener Namen findet 
sich bei Brockwitz, Baßlitz, Postwitz, Rannschütz und sonst vielfach. 
Vergl. Stiebnitz, tsch. Zdobnice Böhm. 
asl. dobli tapfer, edel, doblinü stark, von gleicher Wurzel 
wie dobry gut. Davon scheint ein PN. Dobli oder Dobel 
zu stammen — Held, Edler. 
Döbeln, 981, 21. Juli castellum Doblin), ebenso 1205 14 30 50; 
Deoblin, 1317 1329 1461 Dobelin, 1369 79 Döbelin, 1385 
Dobelyn, 1472 Dobelein, CS. II, 5, 492 Dabelyn, ferner Dobelen, 
Dobellen, 1548 Dobeln, bei Erben Regesta Dobilin, übereinstimmend 
mit Doblin Pol. und Döbbelin b. Stendal, urk. Doblin, Dowelitz 
Brck. 28, 66), mag wohl am besten als Maskulinform Doblink, 
Doblin aufzufassen sein von Dobli, Dobel = Heldheim sel, wie 
Hostin, Holubin u. a. gebildet. Die frühere Deutung aus Plur. 
dubljani wie Dubl’'any in Galiz. — Eichstädt findet daran ein 
Hindernis, daß das Suffix jani nur dem Südsflavischen eigen ist. 
Vergl. noch Dobelice Mähr. 
afl. dobrü, tsch. dobry, wend. dobry gut, tsch. dobrak, 
dobrous, ow. dobrus guter Mensch, guter Junge, dobrota 
Güte. PN. Dobr, Dobra, Dobran, Dobren, Dobron, Dobtek, 
Dobras, Dobros, Dobrus, Dobrysa, Dobrota — Gutkind, 
Dobrodan = gute Gabe, Dobrezit, urk. Dobresit = gutes 
Leben (asl. zitl Leben). MP. 270. 
  
1) Castella quaedam in partibus Sclavoniae Doblin et Hwoznie nun- 
cupata in pago Dalminze seu Zlomekia vocato von Kaiser Otto II. dem Kloster 
Memleben überwiesen.
	        
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