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jerat), Ruhliebshof la], wie Chotimörice und Chotémirice Böhm.;
vergl. auch die Hausbezeichnung Cemjerecy in Schmerlitz. Die
Kürzung ist um so erklärlicher, da der Vokal nach dem Anlaut dieses
Stammes auch als stummes ü erscheint, woher auch die Formen
Chcebuz und Cheebuzin neben Chocebuz, sowie Taucha neben Cotug,
Chotuch. Volksetymologisch angelehnt ist das gekürzte Cemjericy an
ow. Cemjer schlechter Kien. Schmaler führt ganz irrig den ON. auf
afl. Eemerl Schierling, tsch. 6Cemekice Nieswurz zurück, ohne
Rücksicht auf die völlige Verschiedenheit der Anlaute. — Tanne-
witz b. Pegau ist möglicherweise durch gleiche Kürzung entstanden
aus Chot'anovici = Sippe des Chot'an sa], woher Chot'anky
Böhm. Tannowa, tsch. Zdanov Böhm. stammt vom PN. Zdan. —
Dehnitz b. Wurzen, 1214 de Teniz, 1421 Tenicz vermutlich —
Chtênici, Choténici, Familie Chotén sa], wie Choténice Böhm.;
auch Töny und Tôönovice Böhm. stehen wohl für Chotäny und
Choténovice. — Kottmar Berg s. Löbau, sonst Khotmar, 1311
Khotmersberg „= Chotmir PN. Der PM. erscheint in den Formen
Hotémér, Chotemir, Chotimir, Chethmar, Chotymyr u. s. w.;
ON. Chotimik Böhm., Chocemyr Galiz., Chotomierz Pol. Nach
dem Berge benannt sind Kottmarsdorf und Kottmarhäuser
s. Löbau, jenes 1306 Khotdmersdorpp, 1491 Kothmarßdorff.
a.l. hrabrü, tsch. chrabry, p. chrobry, ow. khrobty kühn,
tapfer. PN. Chrabry, Chrobry, Chraber, Chrober, Kröber —
Kühn, Kühne, Kuno. Mrl. 324.
Gröbern b. Meißen, 1205 13 1302 Grobere, 1206 Crobere,
1233 Chrobre, Chrobere, 1331 Gröbere, 1350 Grebir, 1356
Gröbir, 1360 64 1402 Grobir — tsch. Chrabry, altwend. Chrobri,
Plur. des PN. Chrabry, Chrobry d. i. Kühns scl. — Cröbern
b. Leipzig ebenso. Vergl. Kröbern b. Altenburg, 1305 1445
Crobern (von W. 18 fälschlich von krava Kuh geleitet), Gröbern
b. Bitterfeld, Chrabry# Böhm., Chroberz Pol., Chorobrôy Galiz.
MOP. 69.
afl. hrapati, tsch, chräpati, chropati, chroptéti schnarchen,
röcheln, chrap, chrapoun Schnarcher, chrapek Räusperer,
chropot Röcheln, Heiserkeit, p. chrapata Schnarcher. PM.
Chrapa, Chrapek, Chropina, Chropot, Chropla. M. 324.
:) Wenn Mucke Cas. 1886, 129 den ow. PN. Cemjen — Zimmermann
setzt, so berührt dies wohl nicht den obigen O .