Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 3. Band. Die Medizinalpolizei (Fortsetzung). (3)

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in steter Reinheit zu erhalten; durch welche diese Unglücksfälle 
abgewendet werden können. 
Die für das Wohl ihrer Bürger immer wachsame und 
besorgte Staatsverwaltung begnügte sich aber nicht, die Wirkun- 
gen und Früchte dieser Erfahrungen ihrem zufälligen Einfluß 
zu überlassen. — In allen Städten und Regierungsbezirken 
der churpfalzbayerischen Provinz Schwaben erschienen in ver- 
schiedenen Zeitpunkten die zweckmäßigsten Verordnungen, worin 
theils die Kennzeichen der Hundewuth bekanne gemacht; theils 
die nach Verschiedenheit des Verhältnisses nothwendigen Vor- 
sichtsmaßregeln angeordnet, und für jede Art von Nachlässigkeit 
die angemessenen Strafen bestimmt worden sind. — Allein auch 
diese Sorgfalt der Ober-Landespolizei wurde bisher nicht mit 
einem entsprechenden Erfolge belohnt. — Noch ereignen sich 
nur zu oft die Unglücksfälle, welche man ganz abzuwenden 
gewünscht hat. — Die churfürstliche Landesoirektion sieht sich 
daher genöthigt, gegen jene Unterthanen, welche mit einer straf- 
baren Sorglosigkeit ihr eigenes und ihrer Mitbürger Leben in 
Gefahr setzen, mit eingreifender Strenge zu verfahren. — Um 
sich jedoch die Anwendung unangenehmer Zwangsmittel zu er- 
sparen und jede künftige Entschuldigung und Einwendung zu 
entkräften, will man hiemit zur allgemeinen Warnung die in 
den angeführten Gesetzen enthaltenen Anordnungen sämmtlichen 
Unterthanen und Behörden noch einmal zur Kenntniß bringen, 
auf die Ursachen der Wuth und ihre Kennzeichen bei Hunden 
aufmerksam machen, und sowohl die jedem Eigenthümer ver- 
hältnißmäßig obliegenden Pflichten, als die gesetzmäßig be- 
stimmten Strafen ins Gedächtniß zurückzuführen. 
Gewöhnliche Entstehung der Wuth bei Hunden. 
Gewöhnlich entsteht bei Hunden die Wuth 
1) wenn sie der zu großen Hitze oder der zu großen Kälte aus- 
gesetzt bleiben; 
2) wenn ihnen die nöthige Nahrung oder der erforderliche 
Trank mangelt: 
3) wenn sie zu geil sind, oder zu--heftig und anhaltend gereizt 
werden; 
4) wenn sie bei heißem Wetter viel faules Fleisch essen oder 
durch faules und mit Insecten angefülltes Wasser ihren 
Durst schnell stillen.
	        
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