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wohlfeilern und dennoch wohlschmeckenden und nahrhaften Bro-
des, worüber der Verfasser, der königl. Actuar Bayrhammer,
mit rühmlichem Eifer für das allgemeine Weohl vielerlei Ver-
suche anstellte, und mit Fortsetzung derselben noch beschäftigt ist,
werden die sämmtlichen königlichen Polizeibehörden, vorzüglich
jene, in deren Bezirken dergleichen Wurzelgewächse häufig ge-
baut werden, aufmerksam gemacht, und die königlichen Distrikts-
Commissariate angewiesen, Proben dieses Brodes bei der kal.
Polizeidirektion dahier abverlangen zu lassen, und dieselben in
ihren Landgerichts= und eingelegenen Patrimenialgerichtsbezirken
weiter zu verbreiten, wobei den Polizeibehörden noch besonders
bemerkt wird, daß man jede Bemühung zur Beförderung dieser
gemeinnützigen Versuche und ihrer Anwendung mit besonderem
Woehlgefallen bemerken werde.
Würzburg, den 25. Febr. 1817.
Kgl. Landes-Direction als Wohlfahrts-Comite.
Genaue Auweisung zur Prodvermehrung durch Erdkohlräben oder Anter-
sich-Kohlraben, auch Kanlrüben genannt — durch Munkelrüben, Yichrüben
oder Nangerswurzeln, — durch gemeine weiße MNäben.
Die Rüben werden gewaschen, und von allen verdorbenen
Theilen gereinigt; sodann geschält, und entweder auf einem Reib-
tische fein gerieben, oder mit einem Stampfeisen in einem Troge
zerstampft.
Beim Schälen der Rangersen ist sergfältig darauf zu sehen,
daß alle roth, braungelb oder grün gefärbten Theile der Schale
weggeschnitten werden, weil diese dem Brode ihren widerlich
bitteren Geschmack ertheilen. Die Schale der Untersich-Kohl-
raben ist zwar nicht unschmackhaft, aber zum Theile holzig, der
holzige Theil also abzuschälen. Die weißen Rüben enthalten
dagegen viele nahrhafte Theile in ihrer Schale; sie werden da-
her nicht geschält, sondern nur ihre Herzblättchen (Wurzel-
schosse) weggeschnitten, welche entweder als Salat oder Gemüs
genossen sehr schmackhaft sind.
Sowohl die gerlebenen, als auch die zerstampften Rüben
jeder Art müssen, wenn das Brod gut werden soll, gesotten
werden. Es geschieht in glasirten Häfen, in Dampffässern, oder
auch, wo es an dieser Vorrichtung fehlt, in jedem andern kupfer-
nen oder eisernen Geschirre. Denn es ist aus Erfahrungen hin-