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Da nun der Landmann die Rüben leicht von seinen Ange-
hörigen in den Abendstunden schneiden, reiben oder stampfen
und an dem ohnehin nothwendigen Feuer sieden lassen kann;
so kommt demselben jedes dieser sechs und dreißig Pfunde,
auch wenn er den Zentner Untersichkohlraben nicht selbst baut,
sondern um obigen Preis kaufen muß, nicht höher als auf
31⅝% 7 Heller zu stehen. Die übrigen 161 Pfunde Brod, welche
er ohne den Zusatz von Erdkohlraben aus den beigemischten
117 Pfunden Roggenmehl erhalten hätte, kosten eben soviel als
das gewöhnliche Roggenbrod.
Der Gewinn, welchen die zu Branntwein verwendbare
Flüssigkeit gibt, kann noch nicht mit Zuverlässigkeit bestimmt,
werden.
Allein es ist voraus zu sehen, daß dieser Gewinn beträcht-
lich sein wird, weil die von 100 Pfunden Erdkohlraben abge-
laufene Flüssigkeit vorläufig neun Pfund sehr reinen Syrup
lieferte.
Die schon am 15. v. M. über die Brodvermehrung mit
den genannten Rübenarten angestellten Versuche bewährten einen
Erfolg, welcher im Wesentlichen mit dem angeführten
übeinstimmt. Jene früheren Versuche find schon am 20. v. M.
im Correspondenten von und für Deutschland Nr. 26 vom
26. Januar d. Is. mit Genehmigung des Hilfsvereins der Stadt
Würzburg bekannt gemacht worden.
Aunerkung.
Die Backprobe vom 11. d. M. hat bewiesen:
1) daß zum Anmachen des Teigs gar kein Wasser nz-
thig sei, wenn der ausgepreßte Brei, warm wie er
aus der Presse kommt, mit dem Sauerteige und dem ver-
hältnißmäßigen Mehltheile vermischt wird.
2) Daß der Teig jeder frühern Backprobe übernetzt
war, und daher einen unverhältnißmähigen Mehlzusatz beim
Ausarbeiten erforderte.
3) Daß 40 Pfund geriebene Untersichkohlraben und 20 Pfund
geriebene gelbe Rüben (Möhren), welche gleichfalls mit
Vortheil zur Brodvermehrung dienen, nachdem sie
durch das Sieden und Auspressen um die Hälfte ihres Gewichts-
vermindert worden find, folglich in Breiform circa 30 Pfund
wogen, mit
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