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kommen bis 400 M. nicht nur relativ, sondern auch absolut
beträchtlich abgenommen haben. Die sozialistische übertrie-
bene Behauptung, daß das Proletariat besonders stark zu-
nimmt, ist hiermit freilich widerlegt.
Was die Einkommen über 1400—16 000 M. anlangt, so sind
auch diese an Zahl absolut wie relativ erheblich gestiegen, wenn
auch nicht in dem Maße wie die sehr hohen und höchsten Ein-
kommen. Die Tendenz der Zerbröckelung oder Zerreibung des
„Mittelstandes“ ist also auch hiernach nicht wahrzunehmen.
Am stärksten freilich sind die Einkommen über 16000 M.
an Zahl gewachsen, nämlich von 1994 auf 7793 = wie 100 zu
ca. 391. Und unter diesen hohen Einkommen ist wieder die
Zunahme der höchsten Einkommen über 100 000 M. relativ am
größten gewesen, nämlich von 68 auf 403 — wie 100 zu ca. 593.
„Diese Erscheinung“ — sagt V. Böhmert!) -— „bietet jedoch
deshalb nichts Bedenkliches, weil sie (d. h. die Zunahme der
Reichen) nur aus dem Aufsteigen von unten hervorgeht und
weil von großen Einkommen, die nicht aufgezehrt zu werden
brauchen, leichter höhere Summen erspart oder auf Ausdehnung
gewinnbringender Unternehmungen verwendet werden können.
„Es muß geradezu als erfreulich betrachtet werden, daß
trotz der allgemeinen Verbesserung der Lage der unteren und
mittleren Klassen, welche durch die Erhöhung der Löhne und
durch die größere Sicherung gegen Krankheit, Unfall und Elend
im Alter erreicht worden ist, der Wohlstand der besitzenden
Klassen sich ebenfalls vermehrt hat, und daß genügendes Kapi-
tal für größere Unternehmungen und für die stetige Vermeh-
rung und Verbesserung der nationalen Produktion und des natio-
nalen Handels aufgespart wird, anstatt vergeudet zu werden
und allmählich zu verschwinden.“
III. Wenn die absolute Höhe der Geldeinkommen nament-
lich der breiten Massen der sächsischen Bevölkerung nach den
Ergebnissen der Einkommensteuerstatistik gestiegen ist, so
kann daraus freilich noch nicht der Schluß ohne weiteres ge-
zogen werden, daß auch die Wohlstandsverhältnisse jener
Bevölkerungsschicht sich gehoben haben müssen, da der Ein-
fluß der in Geld abgeschätzten Einkommen auf das Wohlbe-
finden der Bevölkerung von den Preisgestaltungen der not-
wendigen oder doch allgemein gebrauchten Konsumtionsgegen-
stände abhängt. Um auf die Zunahme bzw. Abnahme des Wohl-
standes der Bevölkerung eines Landes mit ausreichender Sicher-
heit schließen zu können, ist daher die Statistik der Einkom-
mensverteilung durch andere Zweige der Statistik, wie vor-
zugsweise durch die Konsumtions- und Wohnungsstatistik zu
1) Zeitsehr. des Königl. Sächs. Statist. Bureaus, 1894, S. 212.